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Newsletter Der-Liebe-wegen Nr. 1 / 2025


Alles verändert sich – aber in welche Richtung?

All unseren Lesenden wünsche ich für 2025 ein gutes neues Jahr und insbesondere viel Kraft, um die Herausforderung anzunehmen, die sich bereits 2024 deutlich mit einer leider zunehmenden migranten- und queerfeindlichen sowie demokratiegefährlichen Rechtsentwicklung gezeigt hat.

Um neue Ideen und Impulse für unser Projekt zu gewinnen und um aktuelle Fragen, Themen und Anliegen jüngerer Menschen besser kennenzulernen, habe ich am 20. August letzten Jahres die sogenannte Hofratssitzung der drei Gruppen der Burgjugend von Weissenburg e.V. besucht: Gender*nauts (Offene Jugendgruppe für trans*, intersexuelle und nonbinary Menschen), Königskinder (Offene Jugendgruppe für schwule, bisexuelle, trans* und queere Männer* und Jungs*) und LUNA (steht für Lachen, Unterhalten, Nachdenken, Abenteuer – Offene Jugendgruppe für Frauen*, Mädchen* und nonbinary von 14-27 Jahren). Auf Einladung von Leyla Jazz Ekinci und Alexander Jäschke kam es zum Austausch auch in Bezug auf den Gedenktag für die Opfer der NS-Diktatur in 2025. Mit Robin Kemmner von LUNA, zeitweise beim Projekt "Der-Liebe-wegen" dabei, konnte ich den Haupttenor des Feedbacks durch die "Hofratssitzung" wie folgt zusammenfassen:
  • Kein ritualisiertes Gedenken, wo lediglich an Vergangenes erinnert wird;
  • Neben Fragen wie "Welches Leid wurde der damaligen Generation durch die NS-Verbrechen konkret durch die Stuttgarter Kripoleitstelle im Hospitalviertel zugefügt?" auch gegenwartsbezogene Fragen thematisieren: "Was bedeutet uns die Erinnerung an die NS-Verbrechen heute? Wie können wir den Zusammenhalt gegen die Rechtsentwicklung stärken? Wie dafür sorgen, dass wir uns nicht auseinanderdividieren lassen?;
  • Mut zu einer klaren Positionierung gegen rechtspopulistische bis neofaschistische Kräfte erwünscht, die heute am radikalsten für die Vertreibung von Migrant:innen eintreten ("Remigration") und die Akzeptanz sexueller und geschlechtlicher Vielfalt als Angriff auf die Familie und das Wohl von Kindern/Jugendlichen diffamieren ("Regenbogenmist" / "Frühsexualisierung" / "Gender-Gaga");
  • Austauschmöglichkeit statt nur Vorträge, Jugendbeteiligung auf dem Podium erwünscht.
Entsprechend diesen Rückmeldungen haben wir mit mehreren Organisationen zusammen unsere Veranstaltung: "Impulse, Austausch, Gedenken" im Hospitalhof am 25. Januar 2025 geplant, zu der wir herzlich einladen.

Gedenkstunde im Landtag mit einem Beitrag des Weissenburg e.V.
Robin Kemmner und ich hatten
ein Grobkonzept für die Jugendbeteiligung bei der Gedenkstunde im Landtag von Baden-Württemberg zum Gedenktag an die Opfer der NS-Diktatur am 27. Januar 2025 eingereicht, woraufhin dem Weissenburg e.V. der Auftrag erteilt wurde, diesen Programmpunkt zu gestalten. Dieser Aufgabe haben sich Sven Tröndle, Mitglied im geschäftsführenden Vorstand des Weissenburg e.V., sowie Philine Pastenaci, Regisseurin und Dramaturgin, federführend gewidmet. Ihr Beitrag für die Gedenkstunde heißt nun "Wir: Gestern, heute, morgen". Darauf sind wir sehr gespannt. Die Gedenkstunde wird in 2025 online übertragen.

Alles verändert sich, so auch das Team
vom Projekt "Der-Liebe-wegen"
Zum Kernteam gehört derzeit nur noch mein Mann Werner Biggel und ich. Wir suchen daher neue Mitstreitende und Unterstützende. Wer sich dafür interessiert, kommt bitte auf uns zu. Wer uns Feedback zu unserem Newsletter oder Beiträge zur Veröffentlichung zusenden möchte, schreibt uns gerne. Unter folgender Mailadresse sind wir erreichbar: kontakt@der-liebe-wegen.org.

Nochmals alles Gute für 2025 wünscht
Ralf Bogen für das Projekt "Der-Liebe-wegen"

P.S. Hinweis: Salz der Erde MCC (Metropolitan Community Church) Gemeinde Stuttgart verleiht zum 15. Mal den Ehrenamtspreis "Rosa Detlef" am Samstag, den 12. Januar 2025 um 14.30 Uhr im Theater Rampe in der Filderstraße 47 in Stuttgart. Der Name Detlef soll an die vielen Schwulen, Lesben und Transsexuellen erinnern, die wegen ihrer Orientierung verlacht und verspottet wurden und werden. Seine Farbe Rosa hat er vom Rosa Winkel, einem Verfolgungssymbol aus der Nazizeit.
Neben Stefan Weidner (Queere historische Stadtführungen) und Dirk Wein (Partymacher und Aktivist) bin auch ich nominiert für den Rosa Detlef für Einzelpersonen (worüber ich mich sehr freue :-) und die Abteilung für Chancengleichheit der Stadt Stuttgart, ActivistA (Verein zur Sichtbarmachung des asexuellen Spektrums) sowie SexPositive Community Stuttgart für den Rosa Detlef für Gruppen.
Wer den Preis erhält, zeigt sich erst am Tag der Verleihung. Menschen, die live dabei sein wollen, sollen pünktlich im Theater sein. Reservierungen sind nicht möglich.

25.1.2025, 15h: Impulse, Austausch, Gedenken

Das Projekt "Der-Liebe-wegen" lädt mit weiteren Organisationen zur Gedenkveranstaltung im Hospitalhof Stuttgart, Büchsenstraße 33, ein. Während der NS-Zeit hatte die Kripoleitstelle Stuttgart ihren Sitz im Hospitalviertel, von dem aus sie NS-Verbrechen beging, wie beispielsweise die Organisation des Völkermords an Sinti und Roma und ab 1940 systematische KZ-Einweisungen homosexueller Männer. Erst seit 2024 erinnert die Gedenktafel auch an Angehörige sexueller Minderheiten. Jugendliche aus verschiedenen Organisationen werden kurze Impulse geben zur Frage „Warum und wie heute an die NS-Verbrechen erinnern?“.

27.1.25, 11 Uhr: Gedenkstunde im Landtag, weitere Veranstaltungen und der Beitrag "Ein ganzes Leben in Zwangseinrichtungen"

Die Gedenkstunde im Landtag zum Gedenktag für die Opfer der NS-Diktatur mit einem Beitrag von des Weissenburg e.V. wird in diesem Jahr online übertragen. Weitere Veranstaltungen in Stuttgart, Heidelberg und Mannheim finden sich hier.
Zum Gedenktag hat uns die Historikerin Claudia Weinschenk den Beitrag "Ein ganzes Leben in Zwangseinrichtungen" zugesandt. Dieser erinnert an eine Frau, die durch äußere Zwänge nie die Chance auf ein selbst bestimmtes Leben hatte. Mehr dazu siehe hier.

Veränderungen queeren Lebens am Arbeitsplatz

In der Mitgliederzeitschrift von ver.di publik 8 / 2024 und online ist ein Interview veröffentlicht worden, wo es darum geht, wie Gewerkschaften und Projekte wie unser Projekt „Der-Liebe-wegen“ dazu beitragen, Diskriminierung und Ungleichheit entgegenzuwirken.

Rückblick 1:
Zwei Tagungen zum Thema Religionen und queere Menschen

Wir veröffentlichen Berichte zu den zwei Tagungen "Queere Menschen und die Kirchen" und "Religiös begründete Abwertungen als Nährboden von Hetze und Gewalt gegen queere Menschen", die für religiöse wie nicht religiöse Menschen spannend sein dürfte.

Rückblick 2:
"9 x 11 Minuten Widerstand" & Mitgliederversammlung der IG CSD Stuttgart e.V.

Zum Jahrestag zur Reichspogromnacht organisierte Projekt 100% Mensch mit mehreren Unterstützenden eine Mut machende Kundgebung für Vielfalt, Demokratie und Menschenrechte
– mehr dazu siehe hier.
Bei der Mitgliederversammlung der IG CSD Stuttgart e.V. am 17. November 2024 kam es bei der Vorstandswahl zu einem Generationswechsel. Auch hier wurde mehrfach von verschiedener Seite betont, dass wir uns angesichts der aktuellen Rechtsentwicklung nicht auseinanderdividieren lassen dürfen
– mehr dazu siehe hier.
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Träger vom Projekt Der-Liebe-wegen.org: Rosa Hilfe Freiburg e. V. und Weissenburg e.V. – Zentrum LSBTIQA+ Stuttgart
Kontaktadresse: Projekt Der-Liebe-wegen.org, Weißenburgstr. 28a, 70180 Stuttgart
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