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Newsletter Der-Liebe-wegen Nr. 1 / 2024
Kraft schöpfen für 2024
Denke ich an das letzte Jahr, so kommen Zweifel auf, ob wir Menschen aus der Geschichte lernen können: anhaltendes Massentöten und Kriegsverbrechen in Israel und Palästina oder Erstarkung von rechtspopulistischen bis neofaschistischen Kräften und die damit oftmals verbundene Zunahme der erfassten queerfeindlichen Straftaten – seit 2018 hat sich deren Zahl in Deutschland mehr als verdreifacht.
Gleichzeitig nehme ich aber auch deutliche Fortschritte und positive Veränderungen wahr, aus denen wir Kraft schöpfen können:
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- So ist es durch die im letzten Newsletter vorgestellte internationale Solidaritätskampagne gelungen, dass die von einem Todesurteil bedrohte iranische LGBT-Aktivistin Sareh (Zahra Sedighi Hamedani) mit ihren Kindern wohlbehalten in einem sicheren Land ankommen konnte.
- Zusammen mit dem Weissenburg e. V. und dem Netzwerk LSBTTIQ Baden-Württemberg sowie ihrer Themengruppe Geschichte konnten wir vom Projekt Der-Liebe-wegen erreichen, dass die Historikerin Claudia Weinschenk mit dem 2019 gestarteten Pionierprojekt "Auffindbarkeit lesbischer Frauen in Psychiatrien im Nationalsozialismus" und seit 2021 Wissenschaftlerinnen an den Universitäten Heidelberg und Freiburg mit ihren Forschungsprojekten die unterschiedlichen Lebensrealitäten von frauenliebenden Frauen in der NS- und Nachkriegszeit sichtbarmachen.
- Vom Projekt Der-Liebe-wegen haben wir uns von Anfang an dafür eingesetzt, dass auch das staatliche Unrecht gegenüber trans- und intergeschlechtlichen Menschen während der NS- und Nachkriegszeit konsequent aufgearbeitet wird. Ende letzten Jahres konnten wir nach zahlreichen Aktivitäten und mit vielen engagierten Mitstreitenden eine Zusage des baden-württembergischen Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst erzielen, dass dies ab 2024 durch die Universität Stuttgart endlich erfolgen wird. Die Forschungsarbeiten haben bereits unter dem Titel "100 Jahre geschlechterdivers in Baden-Württemberg (1920-2020)" begonnen.
- In Baden-Württemberg sind weitere wichtige Projekte entstanden, die das NS-Unrecht sichtbar machen, auch aufbauend auf Recherchearbeiten unseres Projekts: beispielsweise das Projekt "Queer in Schwäbisch Gmünd: "Einhorn sucht Regenbogen" oder das Projekt "... dort auf der Treppe der Tränen", das über 1.200 Namen und persönliche Daten von Personen aus Württemberg, Baden und Hohenzollern präsentiert, die im KZ-Lagersystem Mauthausen inhaftiert waren.
- Unser Projekt Der-Liebe-wegen begrüßt es sehr, dass die Stadt Stuttgart die Aufstellung einer Informationsstele zu Ehren Fritz Bauers plant und die VVN - Bund der Antifaschist:innen in Stuttgart eine Unterschriftensammlung "Ehrenbürgerschaft für Fritz Bauer" gestartet hat. Mit seinem Namen und Wirken verbindet sich ein unermüdlicher Kampf um die juristische Ahndung des NS-Unrechts. Wir setzen uns dafür ein, dass seine Rolle als Vorkämpfer gegen den §175 angemessen gewürdigt wird.
- Erstmals wird beim Gedenken am 27. Januar 2024, dem diesjährigen Gedenktag für die Opfer der NS-Diktatur, am Stolperstein von Käthe Loewenthal unter Beteiligung der Stadt Stuttgart und des Stuttgarter Chors Musica Lesbiana mit Käthe Loewenthal eine frauenliebende Frau im Mittelpunkt stehen, die der Liebe wegen zu ihrer Freundin ins Nazi-Deutschland zurückkehrte, dann wegen jüdischer Herkunft deportiert und ermordet wurde. Zu dieser Gedenkveranstaltung laden wir herzlich einladen.
Wer unsere Arbeit durch eine Spende wertschätzen möchte, kann dies über folgendes Konto mit dem Stichwort "Der-Liebe-wegen": Weissenburg e. V., BW Bank,
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Einladung zum Gedenken am 27. Januar 2024
Der Liebe wegen zu ihrer Freundin ins Nazi-Deutschland zurückgekehrt, wegen ihrer jüdischen Herkunft 1942 deportiert und ermordet – an das Leben und die Liebe der Malerin Kaethe Loewenthal werden Weissenburg e.V., die Initiative Lern- und Gedenkort Hotel Silber, die Abteilung Chancengleichheit der Stadt Stuttgart und unser Projekt Der-Liebe-wegen um 11 Uhr in die Ameisenbergstraße 32 im Stuttgarter Osten erinnern.
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21.1.24 um 17 Uhr: Hybridveranstaltung "Diagnose: Psychopathin mit perverser Neigung"
Die Historikerin Claudia Weinschenk forschte fünf Jahre in Akten baden-württembergischer Psychiatrien aus der Zeit des Nationalsozialismus nach Spu-ren frauenliebender Frauen. Sie wird ihre Forschungsergebnisse vorstellen. Projekt Der-Liebe-wegen informiert über weitere Veranstaltungen rund um den diesjährigen Gedenktag für die NS-Opfer ...
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Vernetzung gegen rassis-tische und queerfeind-liche Gewalt stärken
"Um Spaß allein sollte es der Community nicht gehen, damit auch künftig ausgelassen gefeiert werden kann" meinte Marcel Schmitz, Mister Gay Germany, bereits im Oktober letzten Jahres beim Gaydelight. Wie uns ein Zusammenhalt gegen rassistische und queerfeindliche Hetze und Gewalt gut und auch beim CSD besser gelingt? Darum ging es im Dezember 2023 bei einer "Queere-Theke"-Veranstaltung in Stuttgart, wo sich auch das Netzwerk gegen Rechts gebildet hat ...
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"Wir haben als Kirche oftmals Diskriminierung und Verfolgung mit befördert"
hieß es bereits am 5. Juli 2019 in einer Pressemitteilung der Evangelischen Landeskirche Württemberg. Wie das Projekt Der Liebe wegen die Aufarbeitung der Geschichte der "NS-Kripoleitstelle" Stuttgart durch das Evangelische Bildungszentrum Hospitalhof Stuttgart unterstützt und warum wir uns für eine Überarbeitung der Gedenktafel am Leonhard-Lechner-Weg einsetzen ...
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20 Jahre Stolpersteine für Stuttgart und fünf Jahre Hotel Silber
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