13.7.2025 „Nie wieder still“ – Entwicklungen und Auswirkungen der völkischen (NS-)Geschlechterideologie
So 13. Juli 2025 | 13.30 bis 17.30 Uhr, Erinnerungsort Hotel Silber | Stuttgart: Vorträge und Podiumsdiskussion
Unsere Tagung beginnt mit einer Einführung zu Entwicklungen und Folgen der im 19. Jahrhundert entstandenen völkischen Geschlechterideologien, die eng mit nationalistischen, rassistischen und imperialistischen Strömungen verwoben waren. Zur angeblichen „Überlegenheit“ der „arischen Rasse“ sollten Männer soldatische Tugenden beweisen, während Frauen „rassisch wertvolle“ Kinder zur Welt zu bringen hatten.
Zu welchem Unrecht solche Geschlechtsnormierungen insbesondere während der NS-Zeit führten, darum geht es in drei Kurzvorträgen: Schwangerschaftsabbrüche und Homosexualitäten, Intergeschlechtlichkeit, Trans*-Sein und generell gender-nonkonforme Lebensweisen wurden als Bedrohung für die „Volksgemeinschaft“ bekämpft.
Was tun gegen das (Wieder-)Erstarken völkischer Geschlechtsideologien?
Die abschließende Podiumsdiskussion widmet sich aktuellen Fragen:
- Wie verknüpfen rechtspopulistische, neonazistische und neofaschistische Gruppierungen heute Rassismus, Frauen- und Queerfeindlichkeit?
- Was hat sich an völkischen Geschlechterideologien verändert?
- Wie können wir die mit diesen Ideologien verbundenen Diskriminierungen, Diffamierungen und Bedrohungen wirksam entgegentreten?
PROGRAMM:
13.00 Uhr | Ankommen
13.45 Uhr | Begrüßung
14.00 Uhr | Impuls 1: Einführung zu Entwicklungen, Aspekten und Folgen der völkischen Rassen- und Geschlechterideologie
Thomas Stöckle, M. A., Gedenkstätte Grafeneck – Dokumentationszentrum, Stuttgart
14.30 Uhr | Impuls 2: „Ich möchte so gerne mein Leben in die Welt schreien“ – Adele Haas: aus dem Leben einer inter* Person in der NS- und Nachkriegszeit
Jako Wende, forscht zu trans* inter* und/oder gender-nonkonformen Personen im Nationalsozialismus, Dortmund
15.00 Uhr | Impuls 3: Toni Simon (1887-1979) – Leben und Wirken in gender-nonkonformer Lebensweise trotz staatlicher und gesellschaftlicher Normierungen und juristischer Bedrohungen
Karl-Heinz Steinle, M. A., Universität Stuttgart, Historiker, Berlin
15.30 Uhr | Impuls 4: Die strafrechtliche Verfolgung von Homosexualität und Schwangerschaftsabbrüchen aus rechtshistorischer Perspektive
Dr. Jennifer Grafe, Juniorprofessorin am Institut für Kriminologie, Eberhard Karls Universität Tübingen
16.00 Uhr | Kaffeepause
16.30 Uhr | Podiumsdiskussion – Was tun gegen das (Wieder-)Erstarken völkischer Geschlechterideologien?
Mit:
Olcay Miyanyedi, Aktivist für Empowerment von Menschen aus Muslimischen (+muslimisch gelesenen) und Migrantischen Communities, Türkische Gemeinde Ba-Wü e.V. (tgbw)
Lucca Ricciotti, Gender*nauts des Weissenburg e.V.
Lars Lindauer, Vorstand der IG CSD Stuttgart e.V.
Len Schmid, Fachstelle gegen Antifeminismus und Queerfeindlichkeit
Baden-Württemberg e.V. (FAQ BW)
Moderation: Margarete Voll, Coach, Sparringspartnerin und Initiatorin der Wirtschaftsweiber e.V.
und Sven Tröndle, Mitglied im geschäftsführenden Vorstand Weissenburg e. V.
17.30 Uhr | Ende der Veranstaltung
Eine gemeinsame Veranstaltung von AG queere Erinnerungspolitik – „Der-Liebe-wegen“, Weissenburg e.V. und Gedenkstätte Grafeneck – Dokumentationszentrum in Kooperation mit der Abteilung Chancengleichheit der Stadt Stuttgart, baf e.V. – Bildungszentrum und Archiv zur Frauen*Lesbengeschichte Baden-Württembergs, Haus der Geschichte Baden-Württemberg, Initiative Lern- und Gedenkort Hotel Silber e.V. und Themengruppe Geschichte des Netzwerks LSBTTIQ Baden-Württemberg.
Die Veranstaltung wird unterstützt von der Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg durch Mittel des Landes.
Kontakt und V.i.S.d.P.: Ralf Bogen | kontakt@der-liebe-wegen.org und Thomas Stöckle M.A. | thomas.stoeckle@gedenkstaette-grafeneck.de.
Weitere Teilnehmende des Programmgremiums: Dr. P. Krüger, baf e.V. und Claudia Weinschenk M.A., freie Historikerin.

Wir bitten um Anmeldung bis zum 11. Juli 2025 unter veranstaltungen-hs@hdgbw.de