16.5.2025: Das „Nie wieder-Versprechen“ darf nicht zu einem bloßen Lippenbekenntnis werden – Stolpersteinverlegung für ein deutsch-französisches Männerpaar in Strassburg

Die Stadt Strassburg und der Verein „Stolpersteine 67“ hatte zur Verlegung von Stolpersteinen für Eugène Eggermann und Josef Martus, ein deutsch-französisches Männerpaar, am Freitag, den 16. Mai in Straßburg eingeladen (wir berichteten – siehe https://der-liebe-wegen.org/stolpersteine-fuer-ein-deutsch-franzoesisches-maennerpaar/). Die Verlegung war maßgeblich durch den Historiker Frédéric Stroh initiiert worden.
Die Geschichte des annektierten Elsass ist nicht nur über dieses Paar eng mit unserer Stuttgarter Region verbunden. In das KZ Natzweiler-Struthof, kurz KZ Natzweiler genannt, waren mehrere Personen mit Bezug zu unserer heutigen Region Baden-Württemberg wegen Homosexualität eingewiesen worden.
Das KZ Natzweiler war ein von Mai 1941 bis September 1944 bestehendes Konzentrationslager des nationalsozialistischen Deutschlands nahe dem Ort Natzweiler (französisch Natzwiller) im besetzten französischen Elsass. Es lag etwa 55 Kilometer südwestlich von Straßburg.
In unserer digitalen Gedenkkarte zeigen wir die Biografien folgender KZ-Häftlinge, die einen Bezug zu unserer Region des heutigen Baden-Württembergs hatten (bei Namen der NS-Opfer, die in blauer Farbe dargestellt sind, können Scans von Originaldokumenten zum KZ Natzweiler durch Anklicken aufgerufen werden):
Karl Artur Autenrieth (†), Wilhelm Beez, Heinrich Böckle (†), Johannes Böhme (†), Otto Emil Didier, Gottlob Doderer, Georg Flösser, Friederich Fügel (†), Karl Geissler, Heinz Greb, Karl Hermann Günner, Friedrich Habermaier, Wilhelm Hermann, Jakob Hess (†), Wilhelm Huther, Franz Klauser, Otto Knauer (†), Johannes (Hans) Kolb (†), Ernst August Krein, Artur Krieger, Friedrich Maier, Julius Maier, Eduard Müller, Karl Rebmann, Johann Riesterer, Karl Rothacker, Otto Schäuble, Heinrich Schreckinger, Emil Speck, Otto Stegmüller (†), Günther St., Hilarius Stengele (†), Wilhelm Thiele (†), Karl Walter (†), Kurt Weber, Leonhard Zeiner (Biografien ohne Scans von Orginaldokumenten sind über unsere digitale Gedenkkarte aufrufbar.)
An diese Schicksale zu erinnern, ist umso wichtiger, angesichts der Tatsache, dass leider nicht verhindert werden konnte, dass eine neue Generation von Neonazis sich in den letzten Jahren entwickeln konnte, die verstärkt gegen CSD’s mobilisiert. So verzeichnete CeMAS (Center für Monitoring, Analyse und Strategie) allein im Zeitraum von Juni bis September 2024 in deutschen 27 Städten rechtsextreme Mobilisierungen gegen Christopher Street Day (CSD)-Veranstaltungen.
Bei der Stolpersteinverlegung am 16. Mai 2025 für Eugène Eggermann und Josef Martus haben aus Stuttgart teilgenommen: Beate Olgun-Lichtenberg von der Abteilung für Chancengleichheit der Landeshauptstadt Stuttgart, Ralf Kröner vom Förderverein deutsch-französischer Kultur e.V. , Ute Hechtfischer von den Stuttgarter Stolperstein Initiativen sowie Ralf Bogen von unserem Projekt „Der-Liebe-wegen„. Wir dokumentieren im Folgenden seine Rede, in französischer Sprache das, was die Bürgermeisterin von Strassburg Jeanne Barseghian in Facebook zur Stolpersteinverlegung veröffentlicht hat und in französischer und deutscher Sprache die Rede des Historikers Frédéric Stroh.
Liebe Anwesende!
Über die Einladung der Stadt Strassburg und des Vereins „Stolpersteine 67“ zur heutigen Veranstaltung und die darin zum Ausdruck kommende Wertschätzung queerer Erinnerungsarbeit habe ich mich sehr gefreut.
Kurz darf ich mich vorstellen: ich heiße Ralf Bogen und bin Mitarbeiter der AG queere Erinnerungskultur und des Internetprojekts „Der-Liebe-wegen – von Menschen im deutschen Südwesten, die wegen ihrer Liebe und Seualität ausgegrenzt und verfolgt wurden“. Projektträger ist Weissenburg e.V. Zentrum LSBTIQA+ Stuttgart. Auf unserer Webseite „Der-Liebe-wegen.org“ machen wir anhand von 250 Einzelschicksalen detailliert die Verbrechendes Hitlerfaschismus an gleichgeschlechtlich begehrende Menschen in der Region des heutigen Baden-Württembergs sichtbar.
Unter ihnen ist der am 10. August 1942 in Stuttgart hingerichtete Josef Martus, der den Elsässer Eugène Eggermann in Strassburg unter schwierigsten Bedingungen kennengelernt und geliebt hat. Ihr Geschichte hatte mein Mann Werner Biggel und ich im März 2015 unter anderem im Staatsarchiv Strassburg recherchiert. Uns hat an dieser Geschichte berührt, wie stark die Liebe zwischen den beiden Männern zum Ausdruck kommt. Statt allein zu fliehen, riskiert Josef Martus sein Leben, um seinen Strassburger Freund aus der Untersuchungshaft zu befreien..
Mit seiner Hinrichtung in Stuttgart war Josef Martus zweifellos ein NS-Opfer, auch wenn er selbst seit 1937 NSDAP-Mitglied und als Polizeibeamter in Strassburg seit 1940 an der staatlichen NS-Unterdrückung der elsässischen Bevölkerung beteiligt war. Details über sein polizeiliches Handeln, die einem Gedenken als NS-Opfer entgegenstehen, sind uns nicht bekannt.
Angesichts der Rechtsentwicklung und des Erstarkens von rechtspopulistischen und neofaschistischen Kräften, halte ich es für wichtig, sich weiterhin dafür zu engagieren, dass die Verbrechen an ausnahmslos allen NS-Opfern nicht in Vergessenheit geraten. Eine weitere Rechtsentwicklung, die Übernahme extrem rechter antidemokratischer Narrative und Feindbilder sowie eine Verharmlosung rassistischer und queerfeindlicher Kräfte innerhalb vieler Medien und Regierungsparteien in Europa müssen wir ebenso verhindern wie innerhalb der Polizei und Justiz sowie ökonomisch einflussreicher Kreise. Das „Nie wieder-Versprechen“ darf nicht zu einem bloßen Lippenbekenntnis werden!
Zur Unterstützung queerfeindlichen Verhaltens während der NS- und Nachkriegszeit hat sich in Deutschland die katholische Kirche in 2023 und die evangelische Kirche in Württemberg 2019 bekannt. Sie haben um Vergebung gebeten. Sie haben erklärt, dass ihre eigene Einstellung bzw. Theologie dazu beigetragen habe, dass – Zitat – „homosexuelle und andere Menschen mit queerer Identität gedemütigt, verraten und ermordet wurden“ (zitiert nach der Pressemitteilung der Deutschen Bischofskonferenz vom 27.1.2023).
Die Unterdrückung queerer Menschen hat auch deren Ehepartner:innen und weiteren Familienangehörigen großes Leid zugefügt. Die Haltung der Kirchen in Deutschland hat dazu beigetragen, dass das Unrecht des NS-Verfolgungsbereichs „Bekämpfung der Homosexualität und der Abtreibung“ lange nach 1945 tabuisiert und verdrängt wurde. Eine angemessene Aufarbeitung des NS-Unrechts wegen Schwangerschaftsabbrüchen sowie an intergeschlechtlichen und transsexuellen Menschen steht noch heute aus.
Mit zahlreichen Aktivitäten und Publikationen ist es uns erst in den letzten Jahren gelungen, wichtige Veränderungen zu erreichen. Seit 2010 gibt es in Stuttgart Stolpersteine für homosexuelle NS-Opfer. Seit 2018 wird in der Dauerausstellung im Erinnerungsort Hotel Silber, dem ehemaligen Sitz der Gestapo von Württemberg und Hohenzollern, auf das §175-Unrecht in der NS- und Nachkriegszeit eingegangen. Seit 2024 werden in der überarbeiteten Gedenktafel zur Erinnerung an den NS-Terror der ehemaligen Kripoleitstelle im Stuttgarter Hospitalviertel auch explizit Angehörige sexueller Minderheiten benannt. Queere Erinnerungsarbeit ist mittlerweile ein wichtiger Bestandteil des Arbeitskreis LSBTTIQ der Landeshauptstadt Stuttgart geworden. Ich freue mich darüber, dass Bea Olgun-Lichtenberg, die Leiterin des Arbeitskreises und Mitarbeiterin der Abteilung Chancengleichheit der Stadt Stuttgart, mit ihrer Teilnahme an der heutigen Stolpersteinverlegung deren Bedeutung für unsere Städtepartnerschaft und für queere Erinnerungskultur unterstreicht.
Die heutige Stolpersteinverlegung ist ein wichtiger Anfang dafür, dass – so wie es im Einladungsschreiben der Stadt Strassburg heißt – „eine lange verdrängte Erinnerung“ sichtbar und „unser gemeinsames Engagement für die Menschenrechte und die Anerkennung aller Opfer“ bekräftigt wird. Mit dieser Haltung können wir in unseren Städten zu mehr Akzeptanz menschlicher Liebes- und Lebensvielfalt beitragen. Diese neue Haltung ist und kann auch wesentlich für die Sicherheit, den Schutz und für das Verständnis queerer Menschen sein, die noch heute vor Verfolgung und schrecklicher Gewalt wie etwa in Afghanistan, Uganda oder dem Iran, fliehen müssen.
Mein besonderer Dank gebührt daher allen, die zur heutigen Veranstaltung und zur queeren Erinnerungsarbeit seit vielen Jahren beigetragen haben. Namentlich will ich hier insbesondere Frédéric Stroh, Jean-Luc Schwab und die Vereine Stolpersteine67 und LesOublié(e)s de la Mémoire erwähnen. Vielen Dank, auch im Namen der Stuttgarter Stolperstein-Initiativen und der Initiative Lern- und Gedenkort Hotel Silberfür Eurer bzw. Ihr wertvolles Engagement!
Ralf Bogen, AG queere Erinnerungskultur und Internetprojekt „Der-Liebe-wegen.org“, 16. Mai 2025

Der Historiker Frédéric Stroh hat zur Verfolgung von Minderheiten im von den Deutschen besetzten Elsass recherchiert und maßgeblich die Verlegung der beiden Stolpersteine in Strassburg initiiert. Der Förderverein deutsch-französischer Kultur e.V. hatte ihn nach Stuttgart eingeladen, wo er zum Thema Verfolgung von Homosexuellen im annektierten Elsass referierte. Durch diese Veranstaltung hatten wir erstmals von der geplanten Stolpersteinverlegung erfahren.


Von links nach rechts: Floriane Varieras (Stellvertretender Bürgermeisterin der Stadt Strassbourg), Beatrice Olgun-Lichtenberg (Abteilung für Chancengleichheit der Landeshauptstadt Stuttgart), Martin Zerrinius (Vorstand von VelsPolSÜD), Richard Aboaf (Präsident des Vereins Stolpersteine 67), Ute Hechtfischer (Stuttgarter Stolperstein Initiativen), Ralf Bogen (Projekt „Der-Liebe-wegen“), Frédéric Stroh (Historiker)

Floriane Varieras (Stellvertretende Bürgermeisterin der Stadt Strassbourg)
Jeanne Barseghian, Bürgermeisterin von Strassburg zur Stolpersteinverlegung (Quelle: https://www.facebook.com/jeannebarseghianstrasbourg):
En 2025, on agresse encore parce qu’on aime autrement. On humilie, on insulte, on exclut. Et pire : on banalise.
Face à une parole haineuse décomplexée, à des plateaux télé qui déversent l’intolérance, à une extrême droite qui rêve de remettre en cause des droits fondamentaux, nous ne plierons pas.
À Strasbourg, nous l’inscrivons dans nos rues. Avec l’association Stolpersteine67, nous venons de poser les premiers pavés de la mémoire dédiés à un couple homosexuel en France.
Josef Martus et Eugène Eggermann ont été arrêtés en 1942 pour crime « contre nature ». L’un a été exécuté, l’autre déporté. Ils ont vécu et se sont aimés dans notre ville, avant d’être écrasés par la haine nazie. À travers eux, c’est la mémoire de plus de 100 000 personnes persécutées pour leur orientation sexuelle que nous honorons.
Poser un Stolperstein, c’est réancrer notre mémoire commune dans notre réalité quotidienne ; réinscrire les personnes, leur rendre leurs noms, leurs histoires, leur adresse.
Le 14 juin prochain, nous « trébucherons » sur les noms de Josef et Eugène, posés sur le tracé historique de la marche des visibilités. Et nous marcherons pour leurs droits, et pour les nôtres. Pour que jamais plus la haine ne l’emporte.
À Strasbourg, aucune complaisance avec les LGBTphobies. Je suis fière que notre ville avance avec courage, mémoire et amour.
Beiträge in deutschen und französischen Medien über die Stolpersteinverlegung:
- https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.proteste-gegen-queerfeindlichkeit-erinnerungen-an-einen-polizisten-der-starb-weil-er-einen-mann-liebte.370f9b72-2209-46fd-b6b8-98347bb53ab8.html
- https://www.stuttgart.de/pressemitteilungen/2025/mai/stolpersteine-fuer-ein-deutsch-franzoesisches-maennerpaar.php
- https://c.dna.fr/societe/2025/05/16/des-stolpersteine-pour-rendre-hommage-aux-couples-homosexuels-victimes-du-nazisme
- https://www.bfmtv.com/alsace/strasbourg-des-paves-de-la-memoire-pour-des-homosexuels-victimes-du-nazisme_AD-202505160792.html
- Stuttgarter Amtsblatt vom 22.05.2025: Beitrag „Gedenken an männliches Liebespaar“:


Kultureller Beitrag zur Stolpersteinverlegung. Es wurde unter anderem sehr beeindruckend „DAS LILA LIED„, die sogenannte „erste Hymne der Homosexuellen“, gesungen, in dem es heißt: „Wozu die Qual, uns die Moral der andern aufzudrängen? Wir, hört geschwind, sind wie wir sind, selbst wollte man uns hängen. Wer aber denkt, daß man uns hängt, den müßte man beweinen, doch bald gebt acht, es wird über Nacht auch unsre Sonne scheinen. Dann haben wir das gleiche Recht erstritten, wir leiden nicht mehr, sondern sind gelitten“.

Beitrag von Schüler:innen des Marc-Bloch-Gymnasiums Bischheim bei der Stolpersteinverlegung
Fotos oben: privat
:
Rede des Historikers Frédéric Stroh
Il y a plus de 80 ans, le 31 mars 1942, alors que l’Alsace était annexée de fait par l’Allemagne national-socialiste, ici-même, là où nous nous tenons aujourd’hui en pleine lumière, se tenaient dans la pénombre des policiers venus arrêter chez eux Josef Martus et Eugène Eggermann. L’un était allemand, l’autre français. L’un a été condamné à mort et fusillé à Stuttgart, l’autre condamné à de la prison et déporté au camp de Schirmeck. Leur « crime » a été de s’être aimés.
Vor über 80 Jahren, am 31. März 1942, als das Elsass de facto von NS-Deutschland annektiert war, genau hier, wo wir heute im hellen Licht stehen, standen im Halbdunkel Polizisten, die Josef Martus und Eugène Eggermann in ihrem Zuhause verhaften wollten. Der eine war Deutscher, der andere Franzose. Der eine wurde zum Tode verurteilt und in Stuttgart erschossen, der andere zu einer Gefängnisstrafe verurteilt und in das Lager Schirmeck deportiert. Ihr „Verbrechen“ war, dass sie sich geliebt hatten.
Après la violence du nazisme, le mépris de l’après-guerre et des décennies de sommeil dans les linéaires quasi sans fin des Archives d’Alsace, ces deux hommes sont reconnus en pleine lumière comme des victimes grâce à l’engagement de nombreux chercheurs, membres de la société civile et élus – de France et d’Allemagne. Qu’ils en soient chacun remerciés. En particulier, ceux qui s’exprimeront ici aujourd’hui :
Nach der Gewalt des Nationalsozialismus, der Ausgrenzung in der Nachkriegszeit und Jahrzehnten des Schlummers in den schier endlosen Regalen des elsässischen Archivs werden diese beiden Männer dank des Engagements zahlreicher Wissenschaftler, Mitglieder der Zivilgesellschaft und Politiker – aus Frankreich und Deutschland – in vollem Licht als Opfer anerkannt. Ihnen allen sei an dieser Stelle herzlich gedankt. Insbesondere denjenigen, die heute hier sprechen werden:
Monsieur le président, Richard Aboaf, pour « Stolpersteine 67 »
Madame l’adjointe au maire, Floriane Varieras, pour la Ville de Strasbourg
Madame la référente, Béatrice Olgun-Lichtenberg, pour la Ville de Stuttgart
Les élèves du Lycée Marc Bloch de Bischheim et leur enseignant Hugo Lion
Les artistes Mesdames Marie Chauvière et Sonia Louvet
Monsieur le délégué régional, David Cupina, pour les « Oublié-e-s de la Mémoire »
Monsieur Ralf Bogen de Stuttgart pour « Der Liebe wegen »
Monsieur Martin Zerrinius pour le réseau allemand de policiers « VelsPolsSÜD »
Que soit salué également l’historien, Monsieur Friedrich Peter, responsable du projet « Stolpersteine » à Kehl et dans l’Ortenau. Ainsi que Monsieur Roland Ries, ancien maire de Strasbourg, et sa femme Christiane. De même que Nicole Dreyer, ancienne élue de l’Eurométropôle de Strasbourg.
À l’historien de rappeler que les victimes ne sont jamais des figures éthérées, mais bien des hommes et des femmes de chair et de sang, des êtres sociaux globaux et en action, qu’on ne peut réduire et objectiver. Josef Martus, lui, a pris part au système nazi en tant que policier, membre de la Schutzpolizei et du NSDAP, à des rangs subalternes. Il n’en a pas moins été aussi – été finalement et surtout – une victime du national-socialisme.
Der Historiker muss daran erinnern, dass die Opfer niemals ätherische Figuren sind, sondern Männer und Frauen aus Fleisch und Blut, globale und handelnde Sozialakteure, die nicht reduziert und objektiviert werden können. Josef Martus war als Polizist, Mitglied der Schutzpolizei und der NSDAP in untergeordneten Rängen am NS-System beteiligt. Nichtsdestotrotz war er auch – war er letztlich und vor allem – ein Opfer des Nationalsozialismus.
Ici et aujourd’hui, nous voulons nous souvenir que parmi toutes les injustices, parmi tous les crimes du nazisme, il y a eu celui d’emprisonner, de déporter, d’assassiner – aussi en Alsace – des hommes pour avoir désiré d’autres hommes et d’ajouter les noms de Josef Martus et d’Eugène Eggermann au long cortège de toutes les victimes du national-socialisme.
Hier und heute wollen wir uns daran erinnern, dass unter allen Unrecht, unter allen Verbrechen des Nationalsozialismus auch das Verbrechen war, Männer einzusperren, zu deportieren, zu ermorden – auch im Elsass -, weil sie andere Männer begehrten, und diNamen von Josef Martus und Eugène Eggermann dem langen Zug aller Opfer des Nationalsozialismus hinzuzufügen.
Formulons l’espoir que ces deux pavés de mémoire leur rendent justice, qu’ils interpellent chacun des passants de cette place et les encouragent à entrer dans les détails et la complexité de l’Histoire. Qu’ils nous exhortent tous à l’acceptation de la différence, à la bienveillance et deviennent un symbole de réconciliation entre la France et l’Allemagne, une boussole pour nos démocraties libérales.
Hoffen wir, dass diese beiden Stolpersteine ihnen Gerechtigkeit widerfahren lassen, dass sie jeden, der diesen Platz passiert, ansprechen und ihn ermutigen, sich mit den Details und der Komplexität der Geschichte zu befassen. Mögen sie uns alle zur Akzeptanz von Unterschieden und Wohlwollen ermahnen und zu einem Symbol der Versöhnung zwischen Frankreich und Deutschland werden, zu einem Kompass für unsere liberalen Demokratien.