Herbert Klingmann
* 2.3.1904 Mannheim
† 11.8.1940 im KZ Dachau
Zur Stolpersteinverlegung siehe: https://www.mannheim.de/tourismus-entdecken/herbert-klingmann
Herbert Klingmann wurde am 2. März 1904 in Mannheim als Sohn eines kaufmännischen Angestellten, der bei der Stadtverwaltung Mannheim beschäftigt war, geboren und evangelisch getauft. 1932 trat er zur katholischen Kirche über, aber noch im gleichen Jahr wieder aus. Der Ledige wohnte auch später lange Zeit bei seinen Eltern in Mannheim und war als Pianist und Musiklehrer tätig.
Spätestens 1938 muss er als Homosexueller aufgefallen sein, denn er wurde in einem Gefängnis in Freiburg inhaftiert. Am 6. April 1940 transportierte man ihn in das KZ Dachau. Er erhielt die Häftlingsnummer 2.858 und man stufte ihn in der Kategorie „Homosexueller Schutzhäftling“ ein. Bereits nach vier Monaten, am 11. August 1940, verstarb Herbert Klingmann im KZ Dachau im Alter von 36 Jahren.
Am 6. November 2008 wurde ihm in Mannheim, F 4, 17, ein Stolperstein vor seinem Elternhaus gesetzt, wo er sehr lange gewohnt hatte.
Ein Foto von ihm stammt aus Dezember 1936 aus einer Familienchronik. In dieser Chronik gibt es noch einen Verweis auf ihn. Die entsprechende Seite wurde aber aus der Chronik entfernt. Dies ist kennzeichnend für die Probleme der Überlieferung der Geschichte homosexueller Männer.
(Archiv der Gedenkstätte Yad Vashem, Jerusalem, Microfilm Project of Yad Vashem, Dokumente des International Tracing Service (ITS), Bad Arolsen. Archiv der KZ-Gedenkstätte Dachau. Ich danke Albert Knoll, Gedenkstätte Dachau, für Informationen. Zusammenstellung von Daten zu Herbert Klingmann aus dem Stadtarchiv Mannheim. Ich danke Prof. Rüdiger Lautmann, Berlin, der im ITS in Bad Arolsen forschte, für zusätzliche Informationen.)
© Text und Recherche: Rainer Hoffschildt
Der Pin auf der Gedenkkarte zeigt Mannheim, F4 17
Täterort in Baden-Württemberg:
Gefängnis Freiburg
Weiterer Täterort:
KZ Dachau