Ernst Augustin Mennet
* 10.2.1908 Riedlingen
† 12.6.1945 in Straubing
Ernst Augustin Mennet wurde am 10. Februar 1908 in Riedlingen an der Donau in Württemberg als Sohn eines Gastwirts geboren und katholisch getauft. Der Ledige wohnte 1940 in Wilhelmshaven in der Marienburgerstraße und war als kaufmännischer Angestellter tätig.
Er war bereits zweimal mit Gefängnisstrafen vorbestraft als den 32-Jährigen das Landgericht Oldenburg am 22. November 1940 wegen „widernatürlicher Unzucht“ zu 1 Jahr und 6 Monaten Zuchthaus abzüglich der Untersuchungshaft verurteilte. Zugleich stufte ihn das Gericht aber als „Kriegstäter“ ein, der seine „Straftat“ während des Krieges begangen hatte, bis Kriegsende in Haft verwahrt werden und erst dann seine Strafe verbüßen sollte. Das bedeutete für ihn unabsehbar lange Haft. Zunächst verwahrte man ihn ab den 1. Dezember 1940 in der Haftanstalt Vechta, dann ging es in der Strafanstalt Lingen/Ems und von dort transportierte man ihn am 9. März 1941 zur Schwerstarbeit im Moor in das Strafgefangenenlager Börgermoor im Emsland. Dort beschrieb man ihn wie folgt: 1,73 m groß, schlanke Gestalt, rasiert, blaue Augen und dunkelblondes Haar. Von dort überführte man ihn mit Personalakte am 24. Juli 1942 in die Untersuchungshaftanstalt Dortmund. Dann verliert sich seine Spur. Belegt ist wieder der Tod von Ernst Mennet am 12. Juni 1945 in Straubing in Bayern, wo sich seit 1902 ein großes Zuchthaus befand. Er wurde 37 Jahre alt.
(Karteikarte: Niedersächsisches Landesarchiv, Staatsarchiv Osnabrück Rep. 947 Lin I, Lager Börgermoor. Karteikarten im Hauptregister des ITS in Bad Arolsen.)
© Text und Recherche: Rainer Hoffschildt
Der Pin auf der Gedenkkarte zeigt Riedlingen, allgemein
Täterorte:
Landgericht Oldenburg
Haftanstalt Vechta
Strafanstalt Lingen/Ems
Strafgefangenenlager Börgermoor
Untersuchungshaftanstalt Dortmund
Zuchthaus Straubing