* 17.06.1913 Wetzlar / Reiskirchen

Albert Hellhund wurde am 17. Juni 1913 in Reiskirchen im Kreis Wetzlar in Hessen geboren und evangelisch getauft. Er war verheiratet, hatte zwei Kinder und war als Fuhrunternehmer tätig. Im Zweiten Weltkrieg zog man ihn zur Wehrmacht ein, wo er zum Unteroffizier aufstieg.

Am 29. Oktober 1943 verurteilte den 30-Jährigen das Feldgericht Bordeaux wegen zweier Verstöße gegen § 175 zu einem Jahr und neun Monaten Zuchthaus und zum Verlust der „Wehrwürdigkeit“. Damit war er aus der Wehrmacht ausgestoßen und die zivile Staatsanwaltschaft Freiburg wurde für seinen Strafvollzug zuständig. Aus dem Wehrmachtsgefängnis Bordeaux transportierte man ihn in das Gefängnis in Freiburg, wo er am 15. Januar 1944 eintraf. Drei Tage später ging es weiter über die Polizeigefängnisse Frankfurt am Main und Hamm in die Haftanstalt Lingen an der Ems und schließlich am 12. Februar 1944 zur Schwerstarbeit im Moor in das Strafgefangenenlager Walchum im Emsland. Dort gelang ihm am 24. August 1944 die Flucht. Sein weiteres Schicksal ist nicht bekannt.

(Karteikarten im Hauptregister des Internationalen Suchdienstes in Bad Arolsen, Dokumente 24437506#1, 24437507#1, 24437508#1, 24437509#1, 24437511#1. Ich danke dem Historiker Christian-Alexander Wäldner, Weetzen, für die Information. Staatsarchiv Freiburg Bestand G 701/2 Nr. 2362. Ich danke William Schäfer, Denzlingen, für diese Informationen. Ich danke der Historikerin Dr. Carola v. Bülow für zusätzliche Informationen.)

© Text und Recherche: Rainer Hoffschildt


Abbildungen und Dokumente:


pin3d428b  Der Pin auf der Gedenkkarte zeigt Freiburg, allgemein


Weitere Täterorte:
Feldgericht Bordeaux
Polizeigefängnisse Frankfurt am Main und Hamm
Haftanstalt Lingen an der Ems
Strafgefangenenlager Walchum im Emsland