* 18.7.1901 Aipel

Alfons Hilbert wurde am 18. Juli 1901 in Aipel, einer Gemeinde am Oberrhein, geboren. Er war Maurermeister, katholisch, verheiratet (später geschieden) und hatte keine Kinder. 1941 wurde er wegen „widernatürlicher Unzucht“ verhaftet. Er gab zu, gleichgeschlechtlich veranlagt zu sein und war in der Tat im Wesentlichen geständig. Am 18. November 1941 wurde er vom Landgericht Waldshut zu einer Strafe von 2 Jahren 6 Monaten Gefängnis verurteilt. Er kam nach Bruchsal, dann Stuttgart und später nach Rottenburg ins Gefängnis. Weil er zur Wehrmacht eingezogen werden sollte, bekam er bedingte Strafaussetzung und wurde aus dem Gefängnis Rottenburg am 13. Januar 1943 um 7.30 Uhr entlassen. Er wurde am 15. April 1944 seiner Vorgeschichte wegen aus dem Heeresdienst entlassen. Es gab eine allgemeine Bestimmung, nach der Homosexuelle nicht beim Militär zu dulden waren. Diese Bestimmung wurde jedoch oft nicht beachtet. Alfons H. wurde aber als „Hangtäter“ eingestuft und musste also entlassen werden. Die Reststrafe von 309 Tage musste er dann anschließend verbüßen und kam wieder in das Gefängnis Rottenburg, wo er nach Verbüßung seiner Strafe am 08. März 1945 entlassen wurde. Er wurde 1948 vom Landgericht Waldshut erneut aufgrund von § 175 verurteilt. Später lebte er in Frankfurt am Main.

(StAF Bestand F 180/1, KLs 23/41, Prozessakte; ebd. Bestand F 180/1, Ls 13/48, Prozessakte.)

© Text und Recherche: William Schaefer


pin3d428b  Der Pin auf der Gedenkkarte zeigt Waldshut, Schüchttalstr. 5


Täterorte in Baden-Württemberg:
Landgericht Waldshut
Haftanstalten in Bruchsal
Stuttgart und Rottenburg
nach 1945: Landgericht Waldshut