Anton Eduard Liebel
* 6.9.1911 Karlsruhe
† 1971 in Karlsruhe
Anton Eduard Liebel wurde am 6. September 1911 in Karlsruhe als Sohn eines Gärtners geboren und katholisch getauft. Der Ledige lebte auch später an seinem Geburtsort und arbeitete als Hausdiener.
Am 18. Mai 1938 verurteilte ein Gericht in Karlsruhe den 26-Jährigen nach § 175 zu einer Gefängnisstrafe von einem Jahr, abzüglich von 14 Tagen Untersuchungshaft. Er hatte eine Gefängnisstrafe als Vorstrafe.
Zur Strafverbüßung transportierte man ihn in das Gefängnis in Freiburg i. B. und von dort am 8. Dezember 1938 zur Schwerstarbeit in das Strafgefangenenlager Rodgau, Lager II, in Oberroden in Hessen. Dort beschrieb man ihn beim Zugang wie folgt: 1,68 m groß, kräftige Gestalt, rasiert, blaue Augen und blondes Haar. Man entließ ihn dort nach voll verbüßter Strafe am 4. Mai 1939. Offenbar nahm ihn dann die Gestapo in Haft, denn im Januar 1940 befand er sich im KZ Flossenbürg in Bayern, wo man ihn als § 175-„Schutzhäftling“ zur Nummer 1.906 machte. Noch im gleichen Monat befand er sich im KZ Sachsenhausen, wo er als § 175-„Schutzhäftling“ die Häftlingsnummer 6.555 erhielt. Sein weiteres Haftschicksal ist nicht bekannt.
Er überlebte den Nazi-Terror. Er verstarb 1971 in Karlsruhe etwa im Alter von 60 Jahren.
(Hessisches Staatsarchiv Darmstadt, Bestand G 30 Rodgau, Rodgau-Karteikarten. Zentralnachweis zur Geschichte von Widerstand und Verfolgung 1933-1945 auf dem Gebiet des Landes Niedersachsen in der Stiftung niedersächsischer Gedenkstätten, Celle. (ZNW) Archiv der Gedenkstätte Sachsenhausen. Ich danke Joachim Müller, Berlin, für die Informationen. Ich danke dem Historiker Christian-Alexander Wäldner, Weetzen, für zusätzliche Informationen aus dem Standesamt Karlsruhe.)
© Text und Recherche: Rainer Hoffschildt
Der Pin auf der Gedenkkarte zeigt Karlsruhe, allgemein
Täterorte in Baden-Württemberg:
Gericht Karlsruhe
Gefängnis Freiburg
Weitere Täterorte:
Strafgefangenenlager Rodgau
KZ Flossenbürg
KZ Sachsenhausen