Friedrich Esswein
* 13.11.1913 Pfalzburg
Friedrich Esswein wurde am 13. November 1913 in Pfalzburg in Elsass-Lothringen geboren und evangelisch getauft. Der ledige Hilfsarbeiter lebte später in Mannheim-Waldhof. Im Krieg zog man ihn zur Wehrmacht, zum Heer, ein.
Am 15. Oktober 1943 verurteilte den 29-Jährigen das Gericht der Division 462 in Metz wegen „Unzucht mit Männern“ zu drastischen drei Jahren Zuchthaus. Außerdem stufte ihn das Gericht als „wehrunwürdigen Kriegstäter“ ein. Diese Täter verwahrte man zwar weiterhin in Haft, ihre eigentliche Strafe sollten sie aber erst nach Kriegsende verbüßen. Die Haft sollte unter erschwerten Bedingungen erfolgen, z.B. in den Emslandlagern. Dies sollte Straftäter davor abschrecken, sich durch eine Straftat dem gefährlichen Dienst an der Front zu entziehen. Für viele Straftäter wurde die Haft dadurch unabsehbar lang. Durch dieses Urteil war er aus der Wehrmacht ausgestoßen und die zivile Staatsanwaltschaft Metz wurde für seinen Strafvollzug zuständig.
Zur Strafverbüßung transportierte man ihn zur Schwerstarbeit im Moor in die Strafgefangenenlager im Emsland. Aus dem Emslandlager Neusustrum überführte man ihn am 16. Februar 1944 in das Emslandlager Esterwegen. Sein weiteres Schicksal ist nicht bekannt.
(Karteikarte: Niedersächsisches Landesarchiv, Staatsarchiv Osnabrück Rep. 947 Lin I, Lager Esterwegen.)
© Text und Recherche Rainer Hoffschildt
Der Pin auf der Gedenkkarte zeigt Mannheim, allgemein
Täterorte:
Gericht der Division 462 in Metz
Staatanwaltschaft Metz
Strafgefangenenlager Neusustrum und Esterwegen im Emsland