* 13.8.1911 Stuttgart

† 1988 Karlsruhe

Friedrich Gebhardt wurde am 13. August 1911 in Stuttgart geboren und evangelisch getauft. Der kinderlose verheiratete Hilfsarbeiter lebte auch später in Stuttgart.

Am 20. Mai 1938 verurteilte den 26-Jährigen das Landgericht Stuttgart wegen „Unzucht mit Männern“ zu drastischen sechs Jahren Zuchthaus. Zur Strafverbüßung transportierte man ihn zunächst in das Zuchthaus Ludwigsburg in Württemberg, dann in das Zuchthaus Waldheim in Sachsen und schließlich am 19. Juli 1939 zur Schwerstarbeit im Moor in das Strafgefangenenlager Esterwegen im Emsland. Dort beschrieb man ihn beim Zugang wie folgt: 1,61 m groß, schwächliche Gestalt, rasiert, graublaue Augen und dunkelblondes Haar. Weiter ging es von dort am 26. November 1939 in das Emslandlager Börgermoor und am 4. Dezember 1940 in das Strafgefangenenlager Elbregulierung in Griebo bei Wittenberg in Anhalt. Rein rechnerisch sollte seine Strafverbüßung im April 1944 enden. Wann er tatsächlich entlassen wurde, ist nicht bekannt. Bekannt ist, dass er den NS-Terror überlebte; er starb 1988 im Alter von 76 Jahren in Karlsruhe.

(Karteikarten: Niedersächsisches Landesarchiv, Staatsarchiv Osnabrück Rep. 947 Lin I, Lager Esterwegen und Börgermoor. Ich danke dem Historiker Christian-Alexander Wäldner, Weetzen, für zusätzliche Informationen aus dem Standesamt Stuttgart.)

© Text und Recherche: Rainer Hoffschildt


pin3d428b  Der Pin auf der Gedenkkarte zeigt Stuttgart, Augustenstraße 36


Täterorte in Baden-Württemberg:
Landgericht Stuttgart
Zuchthaus Ludwigsburg

Weitere Täterorte:
Zuchthaus Waldheim / Sachsen
Strafgefangenenlager Esterwegen
Strafgefangenenlager Börgermoor
Strafgefangenenlager Elbregulierung