Friedrich Habermaier
* 2.3.1887 Heidelberg
† 20.3.1945 im KZ Mauthausen
Friedrich Habermaier wurde am 2. März 1887 in Heidelberg geboren. Später wohnte er in Mannheim-Freudenheim und arbeitete als Fuhrmann.
Der 47-Jährige kam bereits am 15. Mai 1934 als § 175-Opfer in das KZ Dachau. Vermutlich entließ man ihn wieder.
Am 16. Dezember 1942 transportierte ihn die Polizei in das KZ Natzweiler in Elsass-Lothringen in Frankreich, wo man ihn zur Nummer 1.733 machte und ihn in die Häftlingsgruppe § 175-„Berufsverbrecher“ einstufte. Von dort überführte man ihn am 10. September 1943 in das KZ Dachau, wo er am Tag darauf ankam, die Häftlingsnummer 50.867 erhielt und man ihn in die Gruppe der „polizeilich Sicherungsverwahrten“ einstufte. Weiter ging es am 28. Januar 1944 von Dachau in das KZ Majdanek in Polen, das die Deutschen KZ Lublin nannten. Dort musste er in einem Außenkommando, im Deutschen Ausrüstungswerk in der Lipovastraße, zu Deutsch Lindenstraße, in Lublin arbeiten. Zu einem nicht bekannten Zeitpunkt, möglicherweise bei der Evakuierung des Lagers vor den heranrückenden sowjetischen Streitkräften, überführte man ihn in das KZ Mauthausen in Österreich. Im Außenlager Melk des KZ Mauthausen verstarb Friedrich Habermaier am 20. März 1945 im Alter von 58 Jahren angeblich an Herzversagen, tatsächlich aber doch wohl an den Strapazen der jahrelangen KZ-Haft und Zwangsarbeit und der chronischen Unterversorgung in den KZ.
(Marszalek, Jozef, Majdanek, im Bildtein nach S. 176, Arbeitskommando D.A.W. Lindenstraße. Archiv des staatlichen Museums Majdanek, Karteikarte I b 5, vol. 2, S. 5, 23 und Fot. Arolsen 89, k-30. Archiv der KZ-Gedenkstätte Dachau. Ich danke Albert Knoll, Gedenkstätte Dachau, für Informationen. Raum der Namen, Die Toten des KZ Mauthausen www.gedenkstaetten.at/raum-der-namen/cms/?L=O . Ich danke Prof. Rüdiger Lautmann, Berlin, der im ITS in Bad Arolsen forschte, für zusätzliche Informationen. Ich danke Jean-Luc Schwab für zusätzliche Informationen über das KZ Natzweiler.)
© Text und Recherche: Rainer Hoffschildt
Von Friedrich Habermaier ist eine Schreibstubenkartei des KZ Dachau überliefert, aus der hervorgeht, dass er zuletzt in Feudenheim in der Talstraße 24 gewohnt hatte (siehe 1.1.6.7 / Doc-ID 10657050, ITS Digital Archive / Bad Arolsen, Anm. Biggel / Bogen).
Der Pin auf der Gedenkkarte zeigt Mannheim / Feudenheim, Talstraße 24
Täterorte:
KZ Dachau
KZ Natzweiler
KZ Majdanek
KZ Mauthausen (Außenlager Melk)