Gerhard Fries
* 16.7.1918 Karlsruhe
† 19.10.1942 KZ Ravensbrück
Gerhard Fries wurde 1918 in Karlsruhe geboren. Er lebte auch später in Karlsruhe und war als Lagerarbeiter tätig. Am 24. Juli 1940 nahm man den 22-Jährigen im Gefängnis in Darmstadt wegen „widernatürlicher Unzucht“ in Haft und acht Tage später transportierte man ihn zur Schwerstarbeit in das Strafgefangenenlager Rodgau. Am 16. März 1942 lieferte man ihn in das KZ Flossenbürg in Bayern ein, wo er die Häftlingsnummer 2.961 erhielt. Von dort überführte man ihn am 18. Juli 1942 in das Männerlager des KZ Ravensbrück in Brandenburg, wo er die Häftlingsnummer 2.201 erhielt und in die Kategorie „§ 175“ eingestuft wurde. Gerhard Fries starb am 19. Oktober 1942 im KZ Ravensbrück im Alter von 24 Jahren nach nur sieben Monaten im KZ-System. Die Todesursache ist nicht bekannt, sie dürfte aber in den Strapazen der jahrelangen Haft und Zwangsarbeit und der chronischen Unterversorgung im KZ zu finden sein.
(Quellen und Anmerkungen: Archiv der Gedenkstätte Ravensbrück. Ich danke dem Historiker Bernhard Strebel, Hannover, für zusätzliche Informationen. Ich danke Prof. Rüdiger Lautmann, Berlin, der im ITS in Bad Arolsen forschte, für zusätzliche Informationen. Hessisches Staatsarchiv Darmstadt, HStAD, Gefangenenbücher Gefängnis Darmstadt, G 30 Nr. 3325. Ich danke dem Historiker Christian-Alexander Wäldner, Weetzen, für zusätzliche Informationen.)
© Text und Recherche: Rainer Hoffschildt
Aus dem KZ Flossenbürg ist eine Effektenkartei überliefert, aus der hervorgeht, dass ihn die „Kripo Karlsruhe“ in das KZ als § 175-Vorbeugungshäftling eingeliefert hat (siehe 1.1.8.3, Doc-ID 10865633, ITS Digital Archive / Bad Arolsen – Anm. Biggel / Bogen).
Der Pin auf der Gedenkkarte zeigt Karlsruhe, allgemein
Täterort in Baden-Württemberg:
KZ einweisende Dienststelle: „Kripo Karlsruhe“
Weitere Täterorte:
Gefängnis Darmstadt
Strafgefangenenlager Rodgau
KZ Flossenbürg
KZ Ravensbrück