Heinrich Schmid
* 29.12.1905 Karlsruhe
Heinrich Schmid wurde am 29. Dezember 1905 in Karlsruhe geboren und katholisch getauft. Der Ledige lebte auch später an seinem Geburtsort und arbeitete als Posterermeister.
Am 3. Januar 1940 verurteilte den 34-Jährigen ein Gericht in Karlsruhe wegen „widernatürlicher Unzucht“ zu einem Jahr und drei Monate Zuchthaus und zu zwei Jahren Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte. Außerdem stufte ihn das Gericht als „Kriegstäter“ ein. Diese Täter verwahrte man zwar weiterhin in Haft, ihre eigentliche Strafe sollten sie aber erst nach Kriegsende verbüßen. Die Haft sollte unter erschwerten Bedingungen erfolgen, z.B. in den Emslandlagern. Dies sollte Straftäter davor abschrecken, sich durch eine Straftat dem gefährlichen Dienst an der Front zu entziehen. Für die Straftäter wurde die Haft dadurch unabsehbar lang.
Zur Strafverbüßung war er auch in der Haftanstalt Lingen an der Ems, von wo aus man ihn am 2. März 1944 zur Schwerstarbeit in das Strafgefangenenlager Rodgau, Lager II – Rollwald, in Niederroden in Hessen transportierte. Dort beschrieb man ihn beim Zugang wie folgt: 1,65 m groß, schlanke Gestalt, rasiert, blaue Augen und dunkles Haar. Auf seiner Karteikarte vermerkte man: „Bei Entlassung Kripo Karlsruhe Bericht geben.“ Am 9. November 1944 überführte man ihn in das Zuchthaus Hamburg-Fuhlsbüttel. Sein weiteres Schicksal ist nicht bekannt.
(Hessisches Staatsarchiv Darmstadt, Bestand G 30 Rodgau, Rodgau-Karteikarten.)
© Text und Recherche: Rainer Hoffschildt
Der Pin auf der Gedenkkarte zeigt Karlsruhe, allgemein
Täterort in Baden-Württemberg:
Gericht Karlsruhe
Weitere Täterorte:
Haftanstalt Lingen an der Ems
Strafgefangenenlager Rodgau
Zuchthaus Hamburg-Fuhlsbüttel