Karl Artur Autenrieth
* 22.3.1900 Vaihingen an der Enz
† 4.7.1943 KZ Natzweiler
Als Karl Artur Autenrieth, evangelisch, lediger kaufmännischer Angestellter, am 2. Dezember 1942 in das KZ Natzweiler eingeliefert wurde, hatte er bei einer Körpergröße von 178 cm ein Gewicht von 66 kg. Drei Monate später, im März 1943, wog er nur noch 48 kg. Sein Gesundheitszustand verschlechterte sich derart, dass er am 31. Mai 1943 in den Krankenbau eingewiesen wurde, wo er am 45. Krankheitstag, dem 14. Juli 1943, im Alter von 43 Jahren verstarb.
Im Häftlingsbogen hatte er angegeben, nie ernstlich krank gewesen zu sein. Er hatte die Volksschule in Karlsruhe von 1906 bis 1914 besucht und war vom Landgericht Karlsruhe 1939 wegen eines „Sittlichkeitsverbrechens“ mit einem 16-jährigen Jugendlichen zu drei Jahren Gefängnis verurteilt worden. Auf seiner Krankenkarte war als Haftgrund der § 175 neben seiner Häftlingsnummer 1667 vermerkt (siehe 1.1.29.2, Doc-ID 3144122, ITS Digital Archive / Bad Arolsen).
Im Bericht des Lagerarztes vom 14. Juli 1943 über den Tod des „Homos. Häftl.“ an die Politische Abteilung des Konzentrationslagers wird als offizielle Todesursache „Lähmung des Atmungszentrums bei Lungenentzündung“ genannt (siehe 1.1.29.2, Doc-ID 3144119, ITS Digital Archive / Bad Arolsen). Im ebenfalls vom Lagerarzt erstellten Dokument „Abgang durch Tod!“ heißt es: „Die Leichenbesichtigung ist nicht freigegeben.“ (siehe 1.1.29.2, Doc-ID 3144120, ITS Digital Archive / Bad Arolsen)
(Wir danken Rainer Hoffschildt für Informationen aus seinem Projekt „Namen und Gesichter“ und dem ITS Bad Arolsen)
© Text und Recherche bzw. Anmerkungen zu überlieferten Dokumenten: Werner Biggel / Ralf Bogen
Bericht des Lagerarztes über den Tod des „Homos. Häftl.“ (1.1.29.2, Doc-ID 3144119, ITS Digital Archive / Bad Arolsen).
Dokument „Abgang durch Tod!“ (1.1.29.2, Doc-ID 3144120, ITS Digital Archive / Bad Arolsen)
Der Pin auf der Gedenkkarte zeigt Karlsruhe, Wielandtstraße 22
Täterort in Baden-Württemberg:
Landgericht Karlsruhe
Weiterer Täterort:
KZ Natzweiler