Karl Bürk
* 21.7.1901 Kappelrodeck
Karl Bürk wurde am 21. Juli 1901 in Kappelrodeck in Baden geboren. Der Ledige arbeitete als Friseur und wohnte im Januar 1934 in Potsdam, so eine Karteikarte der Gestapo Osnabrück aus demselben Monat. Eine weitere Karteikarte erstellte die Gestapo Frankfurt, vermutlich am Main. Danach soll er in Kassel im Mai 1934 rechtskräftig wegen Spionage zu zehn Jahren Zuchthaus verurteilt worden sein.
Nach rund 10 Jahren, am 15. Februar 1944 entschied man, ihn in eine KZ zu überführen und am 10. April 1944 transportierte man ihn auf Anweisung der Kriminalpolizei Berlin in das KZ Sachsenhausen, wo man ihn zur Nummer 75.454 machte und ihn nicht in die Gruppe der allgemeinen Kriminellen einstufte, sondern in die Gruppe der § 175-Berufsverbrecher. Man gab an, dass er sieben Vorstrafen hatte, darunter waren offenbar auch welche nach § 175. Wie viele andere Homosexuelle kam er in die Strafkompanie und musste zunächst als „Schuhläufer“ in täglichen Gewaltmärschen Schuhe testen, arbeitete aber später als Schreiber. Noch Ende November 1944 ist seine Anwesenheit im KZ Sachsenhausen belegt, dann aber sein weiteres Schicksal nicht mehr bekannt.
(Archiv der Gedenkstätte Sachsenhausen. Ich danke Fred Brade und Joachim Müller, beide Berlin, für die Informationen. Karteikarten im Hauptregister des Internationalen Suchdienstes in Bad Arolsen. Bundesarchiv, Berlin, Karteikarte für das SS-Wirtschaftsverwaltungshauptamt in Berlin, erstellt Herbst 1944 bis Frühjahr 1945 Nr. 80665.)
© Text und Recherche: Rainer Hoffschildt
Der Pin auf der Gedenkkarte zeigt Kappelrodeck, allgemein
Täterorte:
Kriminalpolizei Berlin
KZ Sachsenhausen