Karl Dieterle
* 25.3.1905 Zizenhausen
Karl Dieterle wurde am 25. März 1905 in Zizenhausen, heute Ortsteil von Stockach im Landkreis Konstanz, in Baden geboren und katholisch getauft. Der Ledige lebte auch später an seinem Geburtsort und arbeitete als Schneider.
Vorstrafen sind zu ihm nicht angegeben. Am 22. März 1939 verurteilte den 33-Jährigen das Landgericht Konstanz wegen „versuchter schwerer Unzucht mit Männern, § 175“ zu acht Monaten Gefängnis. Es kann sich nur um den Versuch handeln, mit einem unter 21-Jährigen homosexuelle Handlungen vorzunehmen. Bei diesem „Verbrechen“ war der bloße Versuch genauso strafbar wie eine vollendete Tat. Zur Strafverbüßung transportierte man ihn aus dem Gefängnis Mannheim am 16. September 1939 zur Schwerstarbeit in das Strafgefangenenlager Rodgau, Lager II, in Hessen. Dort beschrieb man ihn beim Zugang wie folgt: 1,80 m. groß, schlanke Gestalt, rasiert, blaue Augen und blondes Haar, Stirnglatze. Hinzu kamen dann noch „51 Tage Gefängnis für das Amtsgericht B II Konstanz“. Mitte Januar 1940 entließ man ihn aus der Haft nach seinem Geburtsort.
(Hessisches Staatsarchiv Darmstadt, Bestand G 30 Rodgau, Rodgau-Karteikarten.)
© Text und Recherche Rainer Hoffschildt
Der Pin auf der Gedenkkarte zeigt Stockach, allgemein
Täterorte in Baden-Württemberg:
Landgericht Konstanz
Gefängnis Mannheim
Weiterer Täterort:
Strafgefangenenlager Rodgau