Karl Griesinger
* 18.4.1905 Lauffen am Neckar
† 29.10.1941 im KZ Sachsenhausen
Karl Paul Griesinger wurde am 18. April 1905 in Lauffen am Neckar geboren und evangelisch getauft. Der ledige Tischler lebte später in Stuttgart.
1927 verurteilte man den 21-Jährigen wegen Raubes mit Todesfolge zu 13 Jahren und sechs Monaten Strafhaft und zu 10 Jahren Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte. 1939 verurteilte man ihn vermutlich in Osnabrück wegen Beleidigung, die wohl einen homosexuellen Hintergrund hatte, zu vier Monaten Gefängnis. Diese Strafe verbüßte er unter anderem in den Strafgefangenenlagern Neusustrum, Esterwegen und Börgermoor. Etwa Ende November 1940 war auch diese Strafe verbüßt. Man entließ ihn aber wahrscheinlich nicht in die Freiheit sondern transportierte ihn etwa im Februar 1941 in das KZ Sachsenhausen, wo man ihn ob zu Recht oder nicht als homosexuellen „Berufsverbrecher“ einstufte und man ihn zur Nummer 36.257 machte. Am 16. Oktober 1941 erkrankte er und ging dem Häftlingskrankenrevier zu. Karl Paul Griesinger verstarb am 29. Oktober 1941 im KZ Sachsenhausen im Alter von 36 Jahren angeblich an einer Infektion.
(Archiv der Gedenkstätte Sachsenhausen. Ich danke Fred Brade und Joachim Müller, beide Berlin, für die Informationen. Ich danke Prof. Rüdiger Lautmann, Berlin, der im ITS in Bad Arolsen forschte, für zusätzliche Informationen. Ich danke Mathias Strohbach für zusätzliche Informationen.)
© Text und Recherche: Rainer Hoffschildt
In der überlieferten Todesbescheinigung vom Standesamt Oranienburg vom 31. Oktober 1941 heißt es, dass er „am 29. Oktober 1941 um 14 Uhr in Oranienburg im Lager Sachsenhausen verstorben“ sei (siehe 1.1.38.1, Doc-ID 4105642, ITS Digital Archive / Bad Arolsen, Anm. Biggel / Bogen).
Der Pin auf der Gedenkkarte zeigt Stuttgart, Böheimerstraße 1A
Täterorte:
Strafgefangenenlager Neusustrum
Esterwegen und Börgermoor
KZ Sachsenhausen