* 1924 Warthegau / Groß Kroschin (Polen)

Kasimir K. wurde 1924 in Groß Kroschin im Warthegau in Polen geboren und katholisch getauft. Am 13. Februar 1942 meldete sich der 18-Jährige in Leutershausen im Kreis Mannheim an und verzog von da nach Unbekannt. Der Ledige lebte später in Buchklingen in Hessen als Landarbeiter. Möglicherweise war er ein polnischer Zwangsarbeiter.

Am 4. Mai 1943 verurteilte den 19-Jährigen ein Gericht in Mannheim wegen „Unzucht § 175“ zu sechs Monaten Straflager. Zur Strafverbüßung stellte er sich fast ein Jahr später, am 20. März 1944, im Strafgefangenenlager Rodgau, Lager Eich, Polenstammlager. Beim Zugang beschrieb man ihn wie folgt: 1,70 m groß, blaue Augen und blondes Haar. Vermutlich entließ man ihn zu seinem Strafende am 19. September 1944 aus der Haft, vermerkt wurde dies aber nicht. Vom 3. April bis zum 25. Mai befand er sich in der Strafanstalt Bernau in Bayern. Im April 1946 befand er sich in Wetzlar in Hessen in einem Heim oder Lager für Displaced Persons Nr. 538 und wurde zurück nach Polen überführt.

(Hessisches Staatsarchiv Darmstadt, Bestand G 30 Rodgau, Rodgau-Karteikarten. Karteikarten im Hauptregister des Internationalen Suchdienstes in Bad Arolsen, Dokumente 27241438#1, 27241435#1, 27241439#1. Ich danke dem Historiker Christian-Alexander Wäldner, Weetzen, für zusätzliche Informationen.)

© Text und Recherche Rainer Hoffschildt


pin3d428b  Der Pin auf der Gedenkkarte zeigt Mannheim / Leutershausen, allgemein


Täterort in Baden-Württemberg:
Gericht in Mannheim

Weitere Täterorte:
Strafgefangenenlager Rodgau
Strafanstalt Bernau