* 19.2.1918 Berlin / Weißensee

† 30.7.1943 in Petrowitschtschewo (Russland)

Paul Kodeweiss wurde am 19. Februar 1918 in Berlin-Weißensee geboren und evangelisch getauft. Der ledige Schuhmacher wohnte später in Mannheim.

Am 14. März 1941 verurteilte das Amtsgericht Mannheim den 23-Jährigen wegen „widernatürlicher Unzucht“ zu sechs Monaten Gefängnis, abzüglich von einem Monat Untersuchungshaft. Als Vorstrafe hatte er bereits eine Gefängnisstrafe. Zur Strafverbüßung transportierte man ihn am 3. April 1941 aus dem Gefängnis Mannheim zur Schwerstarbeit in das Strafgefangenenlager Rodgau in Dieburg in Hessen. Beim Zugang beschrieb man ihn wie folgt: 1,76 m groß, schlanke Gestalt, rasiert, blaue Augen und schwarzes Haar. Dort entließ man ihn nach voll verbüßter Strafe am 14. August 1941 aus der Haft nach Mannheim.

Trotz seiner Homosexualität zog man ihn später zur Wehrmacht ein. Er fiel als Gefreiter am 30. Juli 1943 im Alter von 25 Jahren in Petrowitschtschewo in Russland.

(Hessisches Staatsarchiv Darmstadt, Bestand G 30 Rodgau, Rodgau-Karteikarten. Internet-Verzeichnis gefallener Soldaten des Volksbund Deutscher Kriegsgräberfürsorge e.V.: www.volksbund/graebersuche/ .)

© Text und Recherche: Rainer Hoffschildt


pin3d428b  Der Pin auf der Gedenkkarte zeigt Mannheim, allgemein


Täterorte in Baden-Württemberg:
Amtsgericht und Gefängnis Mannheim

Weiterer Täterort:
Strafgefangenenlager Rodgau