* 1.10.1905 Schwetzingen

† 17.7.1942 KZ Sachsenhausen

Philipp Josef Rothacker wurde am 1. Oktober 1905 in Schwetzingen in Baden geboren und evangelisch getauft. Er wohnte auch später, wie auch seine Eltern, in Schwetzingen, blieb ledig und arbeitete als Tischler.

Am 20. April 1942 transportierte man ihn auf Anweisung der Kriminalpolizei in das KZ Flossenbürg, wo man ihn zur Nummer 2858 machte und ihn in die Gruppe der § 175-Häftlinge einstufte. Bereits am 4. Mai 1942 überstelle man ihn in das KZ Sachsenhausen, wo er die Nummer 42.075 erhielt. Der Zeitpunkt seines Zugangs im KZ Sachsenhausen war denkbar ungünstig. Im Klinkerwerk des KZ Sachsenhausen wurden zwischen Juli und September 1942 gezielt etwa 180 bis 200 homosexuelle Häftlinge umgebracht. Philipp Josef Rothacker erschoss die SS am 17 Juli 1942 um 7:30 Uhr im Alter von 36 Jahren. Der Schuss durchschlug das Schulterblatt und sein Herz, kam also anscheinend von schräg oben. Den Mord rechtfertigte der SS-Mann mit einem angeblichen Fluchtversuch.

(Archiv der Gedenkstätte Sachsenhausen. Ich danke Fred Brade und Joachim Müller, beide Berlin, für die Informationen. Vgl. Müller, Joachim, Unnatürliche Todesfälle, in: Müller, Joachim, Sternweiler, Andreas, Homosexuelle Männer im KZ Sachsenhausen, Berlin 2000, S. 216-263. Ich danke Prof. Rüdiger Lautmann, Berlin, der im ITS in Bad Arolsen forschte, für zusätzliche Informationen. Zweitbuch Standesamt Oranienburg 1942 VII, Pr. Br. Rep. 35 H, Signatur 3/12, S. 414.)

© Text und Recherche: Rainer Hoffschildt


rothacker-effektenkartei

Effekten-Kartei des KZ Flossenbürg, wonach die „Kripo Karlsruhe“ ihn in das KZ eingewiesen hat. Als Anschrift ist sein Vater in Schetzingen bei Mannheim, in der Herzogstraße 33 vermerkt (1.1.8.3 Doc ID 10987983, ITS Digital Archive / Bad Arolsen – Anm. Biggel / Bogen)


pin3d428b  Der Pin auf der Gedenkkarte zeigt Mannheim / Schwetzingen, Herzogstraße 33


Täterort in Baden-Württemberg:
KZ-einweisende Dienststelle: „Kripo Karlsruhe“

Weitere Täterort:
KZ Flossenbürg
KZ Sachsenhausen