Rudi Remmele
* 27.7.1912 Stuttgart
Rudi Remmele wurde am 27. Juli 1912 in Stuttgart geboren und evangelisch getauft. Ein Wohnort gab man für den ledigen Bautechniker nicht an.
Am 27. April 1939 verurteilte den 26-Jährigen das Amtsgericht Marbach wegen „widernatürlicher Unzucht in Tateinheit mit Hausfriedenbruch“ zu einem Jahr und zwei Monaten Gefängnis und außerdem zur anschließenden Unterbringung in einer Trinkerheilanstalt. Zur Strafverbüßung transportierte man ihn zunächst in das Gefängnis Mannheim und von dort am 2. Juni 1939 zur Schwerstarbeit in das Strafgefangenenlager Rodgau, Lager II, in Oberroden in Hessen. Dort beschrieb man ihn beim Zugang wie folgt: 1,67 m groß, mittlere Gestalt, rasiert, blaugraue Augen und blondes Haar. Sein rechnerisches Strafende sollte am 27. Juni 1940 sein, aber erst zum 3. Juli 1940 vermerkte man seine Entlassung, die zwar eine Entlassung aus dem Einflussbereich der Justiz war, aber tatsächlich eine Überführung in eine Trinkerheilanstalt gewesen sein dürfte.
(Hessisches Staatsarchiv Darmstadt, Bestand G 30 Rodgau, Rodgau-Karteikarten.)
© Text und Recherche: Rainer Hoffschildt
Der Pin auf der Gedenkkarte zeigt Stuttgart, allgemein
Täterorte in Baden-Württemberg:
Amtsgericht Marbach
Gefängnis Mannheim
Weiterer Täterort:
Strafgefangenenlager Rodgau