Theodor Beck
* 3.8.1910 Winnenden
Theodor Beck wurde am 3. August 1910 in Winnenden in Württemberg geboren und evangelisch getauft. Der Ledige lebte auch später an seinem Geburtsort und war als Kaufmann tätig.
Am 9. September 1938 verurteilte den nicht vorbestraften 28-Jährigen ein Gericht in Stuttgart nach § 175 StGB zu einem Jahr und sechs Monaten Gefängnis, abzüglich von zwei Monaten Untersuchungshaft. Zur Strafverbüßung transportierte man ihn vom Gefängnis Rottenburg am 6. Januar 1939 zur Schwerstarbeit in das Strafgefangenenlager Rodgau, Lager II, in Oberroden in Hessen. Dort beschrieb man ihn beim Zugang wie folgt: 1,63 m groß, kräftige Gestalt, rasiert, blaugraue Augen und blondes Haar. Er gab an, keine Verwandten zu haben. Sechs Tage vor seinem eigentlichen Strafende vermerkte man auf seiner Karteikarte: „Ist am 10. Januar 1940 auf Grund des Gnadenerlasses des Führers vom 9.9.1939 zum I.- 3 Ers[satz] Komp[anie] 106 nach Aschaffenburg entlassen worden.“ Trotz seiner Verurteilung wegen homosexueller Handlung zog man ihn also zur Wehrmacht ein, gerade noch rechtzeitig zum II. Weltkrieg.
(Hessisches Staatsarchiv Darmstadt, Bestand G 30 Rodgau, Rodgau-Karteikarten.)
© Text und Recherche: Rainer Hoffschildt
Der Pin auf der Gedenkkarte zeigt Winnenden, allgemein
Täterorte in Baden-Württemberg:
Gericht in Stuttgart
Gefängnis Rottenburg
Weiterer Täterort:
Strafgefangenenlager Rodgau