Theodor Hotz
* 8.9.1901 Messkirch
Theodor Hotz wurde am 8. September 1901 in Messkirch in Baden geboren und katholisch getauft. Der ledige Kaufmann wohnte später in Kreuzlingen in der Schweiz.
1932 war er wegen Geistesschwäche durch Beschluss des Amtsgerichts Leipzig entmündigt worden. Dieser Beschluss wurde durch das Amtsgericht Leipzig 1936 wieder aufgehoben. Er hatte neun nicht einschlägige Vorstrafen, als das Schöffengericht Konstanz den 35-Jährigen am 9. September 1936 nach § 175a Ziffer 3 zu zwei Jahren Gefängnis, abzüglich von fünf Monaten Untersuchungshaft und zu vier Jahren Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte, verurteilte. Mit ihm verurteilte das Gericht auch zwei jüngere Konstanzer zu geringeren Strafen, von denen einer mit 20 Jahren damals noch ein Jugendlicher war.
Zur Strafverbüßung transportierte man ihn aus dem Gerichtsgefängnis Konstanz am 1. Dezember 1936 in das Gefängnis Freiburg i. B. Im August 1937 beurteilte man ihn sehr ungünstig und bezeichnete ihn als „schweren Psychopathen“, „Querulanten“ und als „Weibmann“. Ein Gnadengesuch wurde daraufhin von der zuständigen Staatsanwaltschaft abgelehnt. Schließlich überführte man ihn am 4. Januar 1938 zur Schwerstarbeit im Moor in das Strafgefangenenlager Walchum im Emsland. Dort entließ man ihn nach voll verbüßter Strafe am 11. Juni 1938 aus der Haft nach Konstanz zu seinem Bruder.
(Akte: Niedersächsisches Landesarchiv, Staatsarchiv Osnabrück Rep. 947 Lin II Nr. 2963. Ich danke dem Historiker Christian-Alexander Wäldner, Weetzen, für zusätzliche Informationen. Ich danke der Historikerin Dr. Carola v. Bülow für zusätzliche Informationen. Karteikarte im Hauptregister des Internationalen Suchdienstes in Bad Arolsen.)
© Text und Recherche: Rainer Hoffschildt
Der Pin auf der Gedenkkarte zeigt Konstanz, allgemein
Täterorte in Baden-Württemberg:
Schöffengericht Konstanz
Gefängnis Freiburg
Weiterer Täterort:
Strafgefangenenlager Walchum im Emsland