* 2.8.1915 Oberbonsfeld-Langenberg

† 22.9.1944 in Frankreich

Walter-Heinrich Lindemann wurde am 2. August 1915 in Oberbonsfeld-Langenberg geboren und evangelisch getauft. Der geschiedene Bauhilfsarbeiter lebte später in Saarbrücken.

Am 4. August 1939 verurteilte den 24-Jährigen das Landgericht Saarbrücken wegen „widernatürlicher Unzucht nach § 175“ zu neun Monaten Gefängnis, abzüglich von 38 Tagen und 45 Minuten Untersuchungshaft. Vorstrafen sind zu ihm nicht angegeben. Zur Strafverbüßung transportierte man ihn in das Gefängnis Mannheim und von dort am 16. September 1939 zur Schwerstarbeit in das Strafgefangenenlager Rodgau, Lager II, in Hessen. Dort beschrieb man ihn beim Zugang wie folgt: 1,89 m groß, schlanke Gestalt, rasiert, braune Augen und dunkles Haar. Zu seinem Strafende am 27. März 1940 vermerkte man „entlassen nach Essen“, wo auch seine Mutter wohnte.

Trotz seiner Homosexualität zog man ihn im Krieg zur Wehrmacht ein. Er fiel als Gefreiter am 22. September 1944 im Alter von 29 Jahren in Frankreich. Seinen Leichnam bestattete man auf der Kriegsgräberstätte Andily.

(Hessisches Staatsarchiv Darmstadt, Bestand G 30 Rodgau, Rodgau-Karteikarten. Internet-Verzeichnis gefallener Soldaten des Volksbund Deutscher Kriegsgräberfürsorge e.V.: www.volksbund/graebersuche/.)

© Text und Recherche: Rainer Hoffschildt


pin3d428b  Der Pin auf der Gedenkkarte zeigt Mannheim, allgemein


Täterort in Baden-Württemberg:
Gefängnis Mannheim

Weitere Täterorte:
Landgericht Saarbrücken
Strafgefangenenlager Rodgau