Walter Lothar August H.
* 1916 Mannheim
Walter Lothar August H. wurde 1916 in Mannheim geboren und katholisch getauft. Der Ledige lebte auch später in Mannheim und war Preßluftarbeiter.
Er hatte bereits zwei Gefängnisstrafen als Vorstrafen und stand 1938 in den „Rosa Listen“ der „Reichszentrale zur Bekämpfung der Homosexualität und der Abtreibung“ in Berlin als „Strichjunge“ verzeichnet. Am 10. November 1939 verurteilte das Amtsgericht Mannheim den 23-Jährigen wegen „widernatürlicher Unzucht“ zu einem Jahr und acht Monaten Gefängnis.
Zur Strafverbüßung transportierte man ihn aus dem Gefängnis Mannheim am 14. Dezember 1939 zur Schwerstarbeit in das Strafgefangenenlager Rodgau, Lager II, in Oberroden in Hessen. Dort beschrieb man ihn beim Zugang wie folgt: 1,65 m groß, untersetzte Gestalt, rasiert, graue Augen und dunkelblondes Haar. Zu einem nicht genannten Zeitpunkt überführte man ihn in das Gerichtsgefängnis Karlsruhe. Sein weiteres Schicksal ist nicht bekannt. Rein rechnerisch sollte seine Strafverbüßung am 10. Juli 1941 enden.
(Hessisches Staatsarchiv Darmstadt, Bestand G 30 Rodgau, Rodgau-Karteikarten. Bundesarchiv, Militärarchiv, Freiburg, RH 12-23-479.)
© Text und Recherche: Rainer Hoffschildt
Der Pin auf der Gedenkkarte zeigt Mannheim, allgemein
Täterorte in Baden-Württemberg:
Amtsgericht und Gerichtsgefängnis Mannheim
Weiterer Täterort:
Strafgefangenenlager Rodgau