* 20.4.1912 Stuttgart

† 1958 Stuttgart

Wilhelm Jakob wurde am 20. April 1912 in Stuttgart geboren und katholisch getauft. Der ledige Arbeiter lebte auch später in Stuttgart. Am 26. August 1937 verurteilte den 25-Jährigen ein Gericht in Stuttgart wegen mehrerer Verstöße gegen § 175 zu einer Gesamtstrafe von zwei Jahren und sechs Monaten Zuchthaus, abzüglich von einem Monat Untersuchungshaft und zu zwei Jahren Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte. Zur Strafverbüßung transportierte man ihn zunächst in das Zuchthaus Ludwigsburg und von dort zur Schwerstarbeit im Moor in das Strafgefangenenlager Börgermoor im Emsland und schließlich am 18. Juli 1938 in das Emslandlager Esterwegen. Dort beschrieb man ihn beim Zugang wie folgt: 1,70 m groß, mittlere Gestalt, rasiert, schwarze Augen und dunkelblondes Haar. Am 12. April 1939 ging es von dort weiter in das Emslandlager Brual-Rhede. Vermutlich entließ man ihn zum rechnerischen Strafende am 13. Oktober 1939 aus der Haft – ein Beleg dafür fehlt aber.

Sicher ist wiederum, dass er den NS-Terror überlebte. Er starb 1958 in Stuttgart im Alter von 46 Jahren.

(Karteikarte: Niedersächsisches Landesarchiv, Staatsarchiv Osnabrück Rep. 947 Lin I, Lager Esterwegen. Ich danke dem Historiker Christian-Alexander Wäldner, Weetzen, für zusätzliche Informationen aus dem Standesamt Stuttgart.)

© Text und Recherche Rainer Hoffschildt


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Vom Jakob Wilhelm liegt ein Auszug aus seiner Gefangenenakte des Zuchthauses Ludwigsburg sowie ein Schreiben des Zuchthauses an den Oberstaatsanwalt beim Landgericht Stuttgart vom 24. Juni 1937 vor, wonach er in das Strafgefangenenlager I Börgermoor versetzt wurde (Staatsarchiv Ludwigsburg E 356 d V_Bü 1618 – Anm. Biggel / Bogen).


pin3d428b  Der Pin auf der Gedenkkarte zeigt Stuttgart / Gablenberg, Klingenstraße 68


Täterorte in Baden-Württemberg:
Gericht in Stuttgart
Zuchthaus Ludwigsburg

Weitere Täterorte:
Strafgefangenenlager Börgermoor
Emslandlager Esterwegen
Emslandlager Brual-Rhede