Wilhelm Weinacht
* 29.9.1897 Heidelberg
† 21.3.1961 Ludwigshafen
Wilhelm Weinacht wurde am 29. September 1897 in Heidelberg geboren. Der ledige kaufmännische Angestellte lebte später in Ludwigshafen.
Bereits am 19. Oktober 1936 verhaftete ihn die Gestapo München unter dem Verdacht eines Verstoßes gegen § 175. Was daraufhin weiter geschah ist nicht bekannt; möglicherweise wurde er verurteilt. Am 5. Mai 1939 verhaftete man ihn erneut, diesmal die Kriminalpolizei Ludwigshafen. Bereits am 22. Mai 1939 verurteilte man den 41-Jährigen wegen „Unzucht mit Männern“ zu einer Haftstrafe. Wo er die Strafhaft verbüßte ist unsicher, es war möglicherweise das Gefängnis Mannheim. Auf Anweisung der Kriminalpolizei Ludwigshafen sollte er in das KZ Flossenbürg in Bayern transportiert werden. Am 30. September 1941 kam er in das Gefängnis Heidelberg. Am darauffolgenden Tag ging es weiter in das Polizeigefängnis Nürnberg, wo er am 3. Oktober ankam und am 6. Oktober 1941 erreichte er das KZ Flossenbürg. Dort erhielt er als § 175-Vorbeugungshaft-Häftling die Häftlingsnummer 2.768. Weiter ging er am 3. September 1942 auf einen Transport in das KZ Groß Rosen in Schlesien, wo er zwei Tage später ankam. Schließlich kam er in das KZ Mauthausen in Österreich und erhielt als § 175-Häftling die Häftlingsnummer 48.331. Am 22. Mai 1943 befand er sich im Außenkommando Gusen mit der Häftlingsnummer 272.
Wilhelm Weinacht überlebte die KZ-Haft; er verstarb am 21. März 1961 im Alter von 63 Jahren in Ludwigshafen.
(Ich danke Prof. Rüdiger Lautmann, Berlin, der im ITS in Bad Arolsen forschte, für Informationen. Bundesministerium für Inneres, Wien, Archiv der Gedenkstätte Konzentrationslager Mauthausen. Karteikarten im Hauptregister des ITS in Bad Arolsen. Auskunft des Stadtarchivs Heidelberg. Ich danke Christian-Alexander Wäldner, Weetzen, für letztere Information.)
© Text und Recherche: Rainer Hoffschildt
Effektenkartei des KZ Flossenbürg sowie die Häftlings-Personal-Karte des KZ Mauthausen, aus welchen der letzte Wohnort in Ludwigshafen, Seilerstr. 2a, hervorgeht (siehe 1.1.8.3, Doc-ID 11039589 und 1.1.26.3, Doc-ID 1832053, ITS Digital Archive / Bad Arolsen – Anm. Biggel / Bogen).
Der Pin auf der Gedenkkarte zeigt Ludwigshafen, Seilerstr. 2a
Täterorte in Baden-Württemberg:
Gefängnis Heidelberg
Weitere Täterorte:
Gestapo München
Polizeigefängnis Nürnberg
Kriminalpolizei Ludwigshafen
KZ Flossenbürg
KZ Groß-Rosen
KZ Mauthausen