Willi Karl App
* 27.9.1919 Stuttgart
† 14.3.1943 KZ Sachsenhausen
Am Leonhardsplatz 15 in Stuttgart wurde für Willi Karl App am 29. April 2010 ein Stolperstein verlegt.
Willi Karl App wurde am 27. September 1919 in Stuttgart geboren. Er hatte die deutsche Staatsbürgerschaft und war ledig. Sein Vater hieß Karl App und ist gleichfalls in Stuttgart geboren. Die Mutter hieß Rosa Helene App, geb. Hermann. Willi Karl App arbeitete als Taglöhner/ungelernter Arbeiter oder Schreiner. Als Wohnorte sind in Stuttgart bekannt:
Hauptstätter Straße 106 B (laut Meldekartei vom 28.02.-30.07.1940). Er wohnte dort zur Untermiete bei Metzger Erwin Gengenbach.
Leonhardsplatz 15 III. Hier haben laut Stuttgarter Adressbüchern von 1911 bis 1919 der Schreiner Johann App und die Weißnäherin Louise App gelebt, möglicherweise ältere Verwandte vom Vater Karl App. Dieser war vermutlich nach dem Tod von Louise eingezogen und hatte nach dem Ableben von Johann die ganze Wohnung übernommen. Da der Vater Karl App laut Adressbuch von 1922-1941 und vermutlich beide Elternteile am Leonhardsplatz 15 III wohnte, können wir davon ausgehen, dass der Sohn Willi Karl den Großteil seiner Kindheit und Jugendzeit hier verbracht hat.
Willi Karl App muss sich laut Einwohnermeldekartei auch einige Zeit außerhalb Stuttgarts aufgehalten haben. So war er am 28. September 1938 aus Heidenheim/Bayern (einem kleinen Ort in Mittelfranken in der Nähe von Ansbach) nach Stuttgart zugezogen.
Was den Verfolgungsweg angeht, so ist bekannt, dass er am 27. Oktober 1942 im KZ Dachau mit der Häftlings-Nr. 37645 eingeliefert wurde. Am 10. November 1942 war er im Transport vom KZ Dachau ins KZ Sachsenhausen, wo er als „Aso 175“ (Asozialer) geführt wurde. Dort verstarb er 23jährig am 14. März 1943 laut Sterbebuch Sonderstandesamt Arolsen.
(Ich danke Rainer Hoffschildt für Informationen aus seinem Projekt „Namen und Gesichter“, dem Staatsarchiv Ludwigsburg und dem Stadtarchiv Stuttgart)
© Text und Recherche: Mathias Strohbach
Auf dem historischen Foto – es zeigt das heute noch existierende Gustav-Siegle-Haus – ist das erste auf der linken Bildseite abgebildete Haus der Leonhardsplatz 15. Willi Karl App wohnte im 3. Stock. Die alte Lazarettstraße führte nach links in Fortsetzung der hellen Linie. Heute befindet sich an der Straßenecke die Hausnummer 17 mit einer Autovermietung.
Der Pin auf der Gedenkkarte zeigt Stuttgart, Am Leonhardsplatz 15
Täterorte:
KZ Dachau
KZ Sachsenhausen