Willi Schönholz
* 22.10.1912 Mannheim
† 1990 Mannheim
Willi Schönholz wurde am 22. Oktober 1912 in Mannheim geboren und evangelisch getauft. Der ledige Laborant wohnte auch später in Mannheim.
Am 8. Dezember 1939 verurteilte den 27-Jährigen ein Gericht in Aachen wegen „widernatürlicher Unzucht“ zu zwei Jahren Zuchthaus. Das Gericht stufte ihn auch als „wehrunwürdig“ ein.
Zur Strafverbüßung transportierte man ihn zunächst in das Zuchthaus Rheinbach und von dort am 6. Januar 1940 zur Schwerstarbeit im Moor in das Strafgefangenenlager Esterwegen. Dort beschrieb man ihn beim Zugang wie folgt: 1,65 m groß, schlanke Gestalt, rasiert, blaugraue Augen und dunkelblondes Haar. Am 7. November 1940 transportierte man ihn obwohl er „wehrunwürdig“ war über das Gefängnis Saarbrücken in das Wehrmachtsgefängnis Germersheim. Möglicherweise war er Soldat oder sollte es nun werden. Sein weiteres Haftschicksal ist nicht bekannt. Für Dezember 1941 war seine Entlassung geplant.
Er überlebte den NS-Terror und verstarb 1990 in Mannheim.
(Karteikarte: Niedersächsisches Landesarchiv, Staatsarchiv Osnabrück Rep. 947 Lin I, Lager Esterwegen. Ich danke dem Historiker Christian-Alexander Wäldner, Weetzen, für zusätzliche Informationen aus dem Standesamt Mannheim. Karteikarten im Hauptregister des Internationalen Suchdienstes in Bad Arolsen.)
© Text und Recherche: Rainer Hoffschildt
Der Pin auf der Gedenkkarte zeigt Mannheim, allgemein
Täterorte:
Gericht Aachen
Zuchthaus Rheinbach
Strafgefangenenlager Esterwegen
Gefängnis Saarbrücken
Wehrmachtsgefängnis Germersheim