22. Oktober 2019: Im Gedenken an Manfred Bruns
Wir veröffentlichen an dieser Stelle zwei Nachrufe:
https://www.tagesspiegel.de/gesellschaft/queerspiegel/volker-beck-ueber-seinen-freund-manfred-bruns-sein-lebensweg-war-krumm-gradlinig-war-nur-er/25145650.html
https://www.sueddeutsche.de/panorama/manfred-bruns-tod-nachruf-1.4653155

22. September 2019: „Der Attentäter“   – die Geschichte  des Herschel Grynszpan
Lesung, Filmausschnitte und Diskussion mit dem Autor und Historiker Dr. Lutz van Dijk  zu den Hintergründen der Pogromnacht 1938

Eine Veranstaltung für die Akzeptanz menschlicher Vielfalt und gegen Antisemitismus, Homophobie sowie alle weiteren Formen von menschenverachtenden Haltungen
Herschel Grynszpan flüchtet vor den Nazis nach Paris, wo er sich wie viele jüdische Emigrant*innen in einer rechtlich ausweglosen Situation befindet. Im Alter von 17 Jahren erfährt er, dass seine Familie ohne Hab und Gut aus Hannover an die polnische Grenze abgeschoben wurde. In der deutschen Botschaft verletzt er den Beamten Ernst vom Rath so schwer, dass dieser seinen Verwundungen erliegt. Kannten sie sich aus der Schwulenszene? Hatte er gehofft, über den Beamten an Ausreisepapiere zu gelangen?
Hitler missbraucht diese Verzweiflungstat, um zur „Rache für die Mordtat von Paris“ aufzurufen. In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 kommt es beinahe überall in Deutschland – auch in Stuttgart – zu einem Pogrom: jüdische Menschen werden geschlagen, verhaftet und auch ermordet, jüdische Geschäfte geplündert und Synagogen in Brand gesteckt.
Van Dijks Buch ist hochaktuell: Mangelnde Hilfe für Geflüchtete, Aufhetzung von Menschen zu „Vergeltungsaktionen“ und „Deutschland den Deutschen“-Sprüche werfen die Frage auf: Wie können wir rechter Propaganda und Demagogie am besten entgegentreten?
Moderation: Janka Kluge (VVN / BdA), Musik: Chor „Avanti Comuna Kanti“, Ort: Hotel Silber, Dorotheenstraße 10, Stuttgart, Veranstalterin: AG Vielfalt der Initiative Lern- und Gedenkort Hotel Silber e.V., Eintritt frei, unterstützt von: Projekt 100% Mensch

Februar 2019: Aufruf zur Einreichung von Beiträgen (Call for Papers) für die Öffentliche Fachtagung zur vielfältigen LSBTTIQ*-Geschichte im HOTEL SILBER in Stuttgart am 5. Oktober 2019 – Deadline: 30. März 2019
In Kooperation mit dem Fachverband Homosexualität und Geschichte (http://www.invertito.de/deu/d_start.html) veranstaltet die AG Vielfalt der Initiative Lern- und Gedenkort HOTEL SILBER (www.hotel-silber.de) am 5. Oktober 2019 eine öffentliche Fachtagung zur vielfältigen LSBTTIQ-Geschichte im Lern- und Gedenkort HOTEL SILBER in Stuttgart.
Referent_innen aller akademischen Qualifikationsstufen (BA, MA, Magister, Promovierende…) und auch nichtakademischer Initiativen, Geschichtswerkstätten, Vereine sowie unabhängige Forschende soll dabei Gelegenheit gegeben werden, ihre aktuellen (Abschluss)Arbeiten und Projekte zu präsentieren und zu diskutieren. Gesucht werden Referent_innen, die ihre historischen Forschungsergebnisse zu folgenden aktuellen Themenschwerpunkte bieten:

  • Erfolge, Defizite und Perspektiven
    der Aufarbeitung und Darstellung der LSBTTIQ-Geschichte

    Besonders willkommen sind hier Vorträge von Referent_innen, die dem Defizit in der Erforschung der Situation lesbischer Frauen und geschlechtlicher Minderheiten im NS-Staat zu mindestens ein Stück weit entgegenwirken können.
  • Geschlechtliche Minderheiten auf dem Weg ihrer Anerkennung
    Vorträge werden gesucht, die folgende Fragestellungen haben können: Wie haben sich Selbstorganisationen von geschlechtlichen Minderheiten seit Ihren Anfängen entwickelt? Welche Rolle spielen in der Geschichte ihrer Emanzipationsbewegung Erinnerungsarbeit und Selbstbezeichnungen? Welche Gemeinsamkeiten, Unterschiede, Spannungen und Lösungsansätze gab es in der Zusammenarbeit für die Akzeptanz von geschlechtlicher und sexueller Vielfalt in der Weimarer Republik und in der Nachkriegszeit?
  • LSBTTIQ-Feindlichkeit als Fluchtursache und Demokratiegefahr
    Willkommen sind Vorträge beispielsweise zu folgenden Fragen: Wie gelang es demokratiefeindlichen Kräften, ausgrenzende und diskriminierende Geschlechter-, Sexualitäts- und Familienbilder für ihre demokratiefeindlichen Ziele zu nützen? Welche Rolle spielte LSBTTIQ*-Feindlichkeit bei Fluchtbewegungen aus Diktaturen?

Themenvorschläge (maximal 1 Seite DIN A 4; zusätzlich kurze biographische Angaben) können bis zum 30. März.2019 an folgende Mailadresse gerichtet werden: fhg@invertito.de
Die Fachtagung wird vom Haus der Geschichte Baden-Württemberg und der Landeszentrale für politischen Bildung Baden-Württemberg unterstützt. Für sechs Vortragende sind Honorarzahlungen (inklusiv Fahrt- und Unterkunftskosten) möglich.
Kontakt:
Für den Fachverband Homosexualität und Geschichte,
Postfach 270308, 50509 Köln: Karl Heinz Steinle, Email: fhg@invertito.deFür die AG Vielfalt der Initiative Lern- und Gedenkort Hotel Silber,
Else-Josenhans-Straße 3, 70173 Stuttgart: Ralf Bogen, Email: Ag-vielfalt@hotel-silber.de

27. Januar 2019: Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus:
Vorbildliche Gedenkstunde für sexuelle Minderheiten im Landtag Baden-Württembergs – wann auch in Berliner Bundestag ?
Aus dem Schreiben des deutsch-niederländischen Autors, Historikers und Pädagogen Dr. Lutz van Dijk an den Bundestagspräsidenten Dr. Schäuble und an die Bundestagsvize-präsidenten_innen Frau Roth, Frau Pau, Herr Dr. Friederich, Herr Kubicki und Herr Oppermann:
„Am vergangenen Freitag, dem 25. Januar, erinnerte der Landtag in Baden-Württemberg in einer offiziellen Gedenkstunde im Plenarsaal zum ersten Mal in der Geschichte Deutschlands seit 1945 als ein Landesparlament ausdrücklich an die sexuellen Opfer der NS-Zeit und danach. Eröffnet wurde die Feierstunde von Ihrer Kollegin, der Landtagspräsidentin von Baden Württemberg, Frau Muhterem Aras, durch eine gleichermaßen alle Parteigrenzen überschreitenden  als auch ausdrücklich alle sexuellen Minderheiten thematisierenden sowie keine andere Opfergruppe  ausschließende Rede. Diese Gedenkstunde hat national und international Vorbildcharakter. Bitte überzeugen Sie sich selbst von der ausgezeichneten Qualität dieser Gedenkstunde in dem Bundesland, das ihre Heimat ist, sehr geehrter Herr Bundestagspräsident. Hier der Link, um die Gedenkstunde anzuschauen: https://www.landtag-bw.de/home/mediathek/videos/2019/20190125gedenkstundeopferns1.html?t=0
Können Sie auch nur einen Grund benennen, sehr geehrter Herr Bundestagspräsident, warum das, was in Stuttgart erfolgreich war, nicht auch in Berlin stattfinden sollte ?
Mit freundlichem Gruß, im Auftrag von inzwischen über 130 Unterzeichner*innen unserer Petition, Lutz van Dijk“ – Anschreiben zur aktualisierten Petition zum Erinnern an homosexuelle Opfer am 27. Januar 2021

27. Januar 2019: Tag des Gedenkens an die NS-Opfer
In 2019 ist der Gedenktag in Baden-Württemberg erstmals den Menschen gewidmet, die wegen ihrer gleichgeschlechtlichen Liebe und Sexualität ausgegrenzt und verfolgt wurden. Am 27.1. finden im Hotel Silber in der Dorotheenstraße 10 Aktionen in diesem Kontext statt:
Themenführungen zur Verfolgung Homosexueller
15:00 Uhr: Führung durch die Dauerausstellung mit Ausstellungskurator Friedemann Rincke, M.A, vom Haus der Geschichte und Ralf Bogen, Mitarbeiter der AG Dauerausstellung für die Initiative Lern- und Gedenkort Hotel Silber e. V.
16:00 Uhr: Führung durch die Sonderausstellung „Und trotzdem… – Lesben im Nationalsozialismus“ durch Janka Kluge (VVN Ba-Wü). Treffpunkt: Besucherinformation. Kosten: 4 EUR
Performance „Wider das Vergessen“
17:30 Uhr: Wie kann es gelingen, Gedenken mit Leben zu füllen? Wie lässt sich vermeiden, dass Gedenken zu leeren Ritualen werden? Schülerinnen und Schüler der Altenburgschule haben gemeinsam mit einem Theaterpädagogen und einem Tanzpädagogen des Theaterhaus Stuttgart ein eigenes Stück entwickelt. Ein StolperKunst-Projekt
Foyer, Eintritt frei
Veranstalter: Initiative Lern- und Gedenkort Hotel Silber e. V. und Haus der Geschichte Baden-Württemberg in Kooperation mit Abseitz – der Sportverein für Schwule, Lesben & Freund*innen, Buchladen Erlkönig, dgti AK Ba-Wü (Deutsche Gesellschaft für Transidentität und Intersexualität), Gay and Gray Stgt. (LSVD), IG CSD Stuttgart, Kings Club, Projekt 100% Mensch, Stadtjugendring Stuttgart, Stolperstein-Initiative Stuttgart, Theaterhaus Stuttgart, VelsPolBW (das Mitarbeiternetzwerk für LSBT in Polizei, Justiz und Zoll Ba-Wü), Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschisten Ba-Wü, Weissenburg (LSBTTIQ-Zentrum Stgt.).

23. Januar 2019: Eröffnung der Sonderausstellung „Und trotzdem – Lesben im Nationalsozialismus
23. Januar 2019, 18.30 Uhr: Vernissage im Hotel Silber in der Dorotheenstraße 10 in Stuttgart.
Janka Kluge (VVN-BdA Baden-Württemberg) wird in einem Impulsvortrag die Frage „Wie sah die Verfolgung lesbischer Frauen aus und warum blieb sie so lange unsichtbar?“ beleuchten. Bis 21 Uhr kann die Ausstellung an diesem Abend besichtigt werden. Der Eintritt ist frei.
Die Sonderausstellung über Lesben im Nationalsozialismus wurde 2005 vom Frauenarchiv ausZeiten e.V. und der Rosa Strippe e.VBochum konzipiert. Mehr Informationne über die Ausstellung finden Sie hier.
Artikel in der Südwestpresse dazu: https://www.swp.de/suedwesten/staedte/stuttgart/lesben-in-der-ns-zeit_-_wir-waren-der-feind_-29277401.html