Warum wir 6Rang, die „queere Stimme des Irans“, unterstützen: Schweigen zur Gewalt gegen LGBT*? NICHT MIT UNS!

Stimmen zur Spenden- und Solidaritätskampagne mit 6Rang auf betterplace.org/p120934 (wird fortgesetzt – die Kampagne geht noch bis zum 6.8.2023, siehe Veranstaltungsübersicht). Wir vom Kampagnenteam sagen ein HERZLICHES DANKESCHÖN an alle Spendende und Unterstützenden.

Jetzt Spenden! Das Spendenformular wird von betterplace.org bereit gestellt.

Elke Banabak, Geschäftsführerin Initiative Lern- und Gedenkort Hotel Silber e.V.:
„Im Iran sind derzeit LGBT* Menschen in akuter Lebensgefahr. Die Aktivist*innen von 6Rang machen mit hohem Einsatz sehr wichtige Aufklärungsarbeit über die Lebensrealität von LGBT*, es ist mir wichtig, sie dabei zu unterstützen. Das Thema geht alle an, denn es sollte in der heutigen Zeit längst selbstverständlich sein, dass die grundlegenden Menschenrechte ohne Ausnahme weltweit für alle gelten.“

Werner Biggel, Internetprojekt www.der-liebe-wegen.org, im Kampagnenteam:
„Mir ist es wichtig, dass die Unterdrückung und Peinigung der LGBT*-Menschen im Iran sichtbar gemacht und nicht länger hingenommen wird. Ich möchte dazu beitragen, dass die queere Stimme des Irans gehört und gestärkt wird.“

Florian Boesch, Aktivist der LGBT*-Geflüchtetenarbeit und der ASF (Amour sans Frontières):
„Ich unterstütze die Kampagne, weil ich internationale Solidarität in der queeren Community als wichtig und notwendig empfinde. Wir müssen uns gegenseitig empowern und einen Beitrag für eine tolerante und inklusive Zukunft leisten, nicht nur hierzulande. Die Inhaftierungen und Hinrichtungen im Iran sind eine humanitäre Tragödie, die mehr gesellschaftliche Aufmerksamkeit braucht.“ 

Ralf Bogen, Internetprojekt www.der-liebe-wegen.org, im Kampagnenteam:
„Die von 6Rang aufgezeigten staatlichen Folterpraktiken, von der Diktatur als ‚Therapie der Homosexualität‘ bezeichnet, sowie Hinrichtungen wegen ‚Förderung der Homosexualität‘ müssen stärker als bislang international geächtet werden. Die queere Stimme des Irans hat bereits heute eine befreiende Ausstrahlung auf alle Länder, wo LGBT*Menschen immer noch von staatlichen Stellen als ‚krank‘ und ‚pervers‘ diffamiert und unterdrückt werden. Stärken wir diese Stimme im Kampf für ein demokratisches und freies Iran und für die weltweite Akzeptanz geschlechtlicher und sexueller Vielfalt!“

Uwe Bogen, Journalist und Buchautor:
„Auch im Iran sollte endlich die Regenbogenfahne wehen. Dies wird höchste Zeit! Menschenrechte dürfen nicht an Grenzen stoppen. Alle Menschen sollten lieben dürfen, wen sie wollen. Was bei uns selbstverständlich ist, kann in zu vielen Ländern immer noch eine Gefahr für Leib und Leben sein. Dies zu ändern sollte weltweit die Aufgabe von uns allen sein – und von der Politik, die wir gemeinsam unter Druck setzen müssen.“

Kerstin Bosse, ?, im Kampagnenteam:
„Blindtext….. XXXXX XXXXXXXX xxxx xxxxxxxx XXXXX XXXXXXXX xxxx xxxxxxxx XXXXX XXXXXXXX xxxx xxxxxxxx XXXXX XXXXXXXX xxxx xxxxxxxx XXXXX XXXXXXXX xxxx xxxxxxxx XXXXX XXXXXXXX xxxx xxxxxxxx XXXXX XXXXXXXX xxxx xxxxxxxx XXXXX XXXXXXXX xxxx xxxxxxxx

Oliver Hildenbrand, Grüne, Mitglied des Landtags:
„Jin, Jiyan, Azadî. Frau, Leben, Freiheit. Wir hören die mutigen Frauen und all die anderen Protestierenden, die im Iran für Demokratie und Menschenrechte auf die Straße gehen. Mir ist wichtig, dass wir auch die queeren Stimmen hören, die diese Freiheits- und Revolutionsbewegung ausmachen. Die brutale Gewalt und die furchtbaren Menschenrechtsverletzungen durch das menschenverachtende Mullah-Regime müssen gestoppt werden. Deshalb unterstütze ich die Kampagne.“

Ahvan Hosseinzade, Geflüchteter aus dem Iran, im Kampagnenteam:
„xxxx xxxxxxxx xxxx xxxxx xxxxx xxxx xxxxx xxxxxx xxxxx xxxxx xxxxx xxxxx xxxx xxxxx xxxx xxxx xxxx xxxxx xxxxx xxxx xxxx xxxx.“

Thomas Ott, Buchladen Erlkönig (Copyright des Bildes: Wilhelm Betz):
„In Iran sehen wir, wozu Frauenfeindlichkeit und Homophobie führen können, wenn sie von einem verbrecherischen Regime zur „Staatsreligion“ gemacht werden: Hier wird nicht nur diskriminiert oder benachteiligt. Hier wird gefoltert, ermordet und vernichtet. Eine „community“ sollte sich immer ganz besonders solidarisch für diejenigen einsetzen, die die größte Unterdrückung und Bedrohung erfahren. Die Solidaritätskampagne von „Der Liebe wegen“ mit „6Rang“ ist eine solche Aktion und daher eine großartige Idee!“

Martin Richter, Sprecherrat des Ak Asyl Stuttgart, Unterstützer und Helfer für LGBTIQ Refugees, ehrenamtlicher Mitarbeiter bei ASF (Amour sans Frontieres):
„Ich fordere weltweite Sanktionen gegen queerfeindliche Länder sowie Freiheit und Rechte für eine Liebe ohne Grenzen.“

Marion Römmele, Frauenberatung Fetz:
Was fürchten Diktatoren?
Freie Frauen – freie Liebe – selbstbestimmte Identität – Solidarität
Was lässt uns hoffen?
Freie Frauen – freie Liebe – selbstbestimmte Identität – Solidarität!
Ich freue mich, mit einer Spende an 6Rang einen kleinen Teil zu diesem Freiheitskampf beitragen zu können.“

Christel Stroh, XXXXX, im Kampagnenteam::
„XXXX, XXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXX, XXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXX, XXXXXx, XXXXXXXXXXXXXXXXXXXXxx XXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXX xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx.“

Florian Wahl, SPD-Landtagsabgeordneter für den Wahlkreis Böblingen:
„Ich unterstütze die Kampagne, denn queere Rechte sind Menschenrechte! Meine Solidarität gilt den mutigen Aktivist:innen, die sich für queere Rechte in Iran einsetzen. Die Emanzipation und Gleichstellung von LSBTIQ-Personen kann nur international gedacht werden!“

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Am 17. Mai 2023, dem Internationalen Tag gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transsexualität, haben wir unsere Solidaritäts- und Spendenkampagne mit 6Rang, die „queere Stimme des Irans“ auf dem Marktplatz in Stuttgart gestartet. Hier wie auch am 20. Mai 2023 bei der Kundgebung „Frau – Leben – Freiheit“ von Democracy4Iran konnten wir unsere Kampagne vorstellen.

Wie wichtig diese ist, zeigt uns Ende Mai 2023 ein Schreiben von Shadi Amin, die Sprecherin von 6Rang. Sie informierte uns darüber, dass 6Rang der internationalen Öffentlichkeit den Bericht „Folter als Therapie: Massive Peinigung der LGBTQI-Community“ vorgelegt hat, dem Aussagen von 210 Angehörigen der LGBTQI-Community in 25 iranischen Provinzen zugrunde liegen. 110 davon hätten drakonische „Therapiemethoden“ am eigenen Leib erlebt, fast die Hälfte davon sei minderjährig (!) gewesen. Ihnen werden demnach beispielsweise Psychopharmaka verabreicht, um ihre sexuelle Neigung zu „korrigieren“. Neun der von 6Rang Befragten sollen auch mit Elektroschocks „behandelt“ worden sein. Durch den Konsum von Pornographie (!) sollen ihre sexuellen Empfindungen „in die richtige Bahn“ gelenkt werden. Die drastischen Maßnahmen führen bei Betroffenen laut der 6Rang-Befragung unter anderem zu Depressionen, Selbstmordgedanken, Schlafstörungen, Gedächtnisverlust oder Stottern. 6Rang bittet um internationale Aufmerksamkeit, um diese Folterpraktiken bekannt zu machen und den politischen Druck auf die Islamische Republik zu erhöhen sowie Ärzt*innen und Psycholog*innen zum Handeln zu bewegen, Folter nicht länger als Therapie zur „Heilung von Homosexualität“ im Iran zu praktizieren.

Videos von der Kundgebung „Frau – Leben – Freiheit“ von Democracy4Iran am 20. Mai 2023: https://www.instagram.com/p/Csd8wbOonNp/

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Solidarité avec 6Rang, la „Queer voice of Iran“

Merci à tous les sympathisants et à tous les dons sur betterplace.org/p120934 !

„Stop aux exécutions et à toutes les violences contre les LGBT* !
Femme, vie, liberté, y compris la liberté de la communauté LGBT* arc-en-ciel !“

C’est ce que défend le réseau iranien des lesbiennes et des transsexuels 6Rang https://6rang.org/english). Ce réseau défend les personnes LGBT* condamnées à mort, comme dans le cadre de la campagne internationale visant à lever la peine de mort prononcée à l’encontre des militantes LGBT* Elham Choubdar et Zahra Seddiqi Hamadani (https://action.allout.org/de/m/66561cda/). 6Rang a pu contribuer à l’inclusion des revendications de la communauté LGBT* dans la lutte pour un Iran libre et démocratique dans le document „Charte des revendications minimales des organisations syndicales et autres organisations de la société civile“ du 14 février 2023 (https://der-liebe-wegen.org/ausnahmsweise-gute-nachrichten-aus-dem-iran/).
En particulier, le réseau veut montrer la situation des lesbiennes et des personnes transgenres dans une société où la sexualité est généralement un tabou et où toute autodétermination des femmes est réprimée, y compris par des codes vestimentaires.

Nous pouvons aider !
Nous collectons des fonds pour soutenir les efforts de sensibilisation de 6Rang en Allemagne et ses services de conseil en ligne pour les personnes LGBT*. Nos campagnes de solidarité „For the sake of Love“ (www.der-liebe-wegen.org) et „Just Human“ (www.just-human.de) débutent le 17 mai 2023, Journée internationale contre l’homophobie et la transphobie, et se terminent le 5 août 2023, une semaine après la CSD Pride de Stuttgart. Elle représente la lutte pour un monde qui ne tolère plus les exécutions et toute autre forme de violence à l’encontre des LGBT* !

Veranstaltungsübersicht während der Solidaritätskampagne mit 6Rang

Veranstaltungen mit Beteiligung unserer
6Rang-Solidaritätskampagne

Mi 17.5.2023 Internationaler Tag gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transphobie – Marktplatz Stuttgart
14 – 17 h: Infostände, Redebeiträge, Spielstation für Kinder, 17 – 18.30 h: Hauptkundgebung und Aktionen

Sa 10.6.2023, 14 h: CSD „Reutlingen ist BUNT“ –  Aufstellung am Hauptbahnhof Reutlingen

Sa 24.6.2023, 14 h: CSD Parade Tübingen – Uhlandstraße (vor dem Keplergymnasium)

So 16.7.2023, ab 14 h: Jubiläumsfest „5 Jahre just human“ – wir feiern und informieren unter anderem mit dem Beitrag: Gewalt gegen LGBT*  –  NICHT MIT UNS!“ 17.30 Uhr, Stuttgart, Württembergischer Kunstverein, Schlossplatz 2.

Do 20.7.2023, 19.30 h: Onlineveranstaltung „Schweigen zur Gewalt gegen LGBT*? NICHT MIT UNSmit Shadi Amin, Vorsitzende von 6Rang. Zur aktuellen Situation und zum Kampf für eine LGBT*-Lebensperspektive im Iran. Eine Kooperationsveranstaltung der Initiative Lern- und Gedenkort Hotel Silber und „Der-Liebe-wegen“. Anmeldung zur Zoom-Konferenz unter: https://eveeno.com/237366880
Die Veranstaltung wird auch gestreamt auf dem Youtube-Kanal der Initiative Lern- und Gedenkort Hotel und kann dort ohne Anmeldung angeschaut werden: https://www.youtube.com/@initiativelern-undgedenkor8536

Sa 29.7.2023, 10.30 h „Schweigen zur Verfolgung von LGBT*-Personen? NICHT MIT UNS“ – Führung durch die Dauerausstellung im Hotel Silber sowie Austausch mit Ralf Bogen (Initiative Lern- und Gedenkort Hotel Silber e. V.), Friedemann Rincke (Haus der Geschichte Baden-Württemberg) und Shadi Amin (Geflüchtete aus dem Iran, Vorsitzende von 6Rang), Dorotheenstraße 10, 70173 Stuttgart, in der Nähe der U-Bahnstation am Charlottenplatz.
Sa 29.7.2023, 15.30 h Stuttgart Pride – CSD-Demonstration (ab 12.30 h Aufstellung in der Rotebühlstraße, zwischen Schwab- und Senefelder Straße, stadteinwärts), um 15.30 Uhr Beginn der Demonstrationen.
Sa 29.7.2023, 18.30 h Stuttgart Pride – CSD-Kundgebung auf dem Schlossplatz, u. a. mit Shadi Amin, Vorsitzende von 6Rang. Danach Treffen und Gesprächsmöglichkeit mit Shadi Amin am Infostand von just human.

So 30.7.2023, Stuttgart Pride – CSD-Straßenfest (Hocketse) – Markt- und Schillerplatz Stuttgart
Aktuelle Infos an den Infoständen von Weissenburg LSBTTIQ-Zentrum und just human.
Wer unsere Solidaritätskampagne unterstützen möchte: kontakt@der-liebe-wegen.org

Solidarity with 6Rang, the „Queer voice of Iran“

Thanks to all supporters and for all donations at betterplace.org/p120934! 

„Stop executions and all violence against LGBT*!
Woman, life, freedom, including the freedom of the LGBT* rainbow community!“
That’s what the Iranian Lesbian and Transgender Network 6Rang (https://6rang.org/english) stands for. The network advocates for LGBT* people facing death sentences, as in the international campaign to lift the death penalty against LGBT* activists Elham Choubdar and Zahra Seddiqi Hamadani (https://action.allout.org/de/m/66561cda/). 6Rang was able to contribute to the inclusion of the demands of the LGBT* community in the struggle for a free and democratic Iran in the document „Charter of Minimum Demands of Trade Union and Other Civil Society Organizations“ of February 14, 2023 (https://der-liebe-wegen.org/ausnahmsweise-gute-nachrichten-aus-dem-iran/).
In particular, the network wants to show the situation of lesbians and transgender persons in a society where sexuality is generally a taboo and where any self-determination of women is suppressed, including through dress codes.

We can help!
We are raising funds to support 6Rang’s outreach efforts in Germany and their in-person online counseling for LGBT* individuals. Our solidarity campaigns „For the sake of Love“ (www.der-liebe-wegen.org) and „Just Human“ (www.just-human.de) begins on the International Day against Homophobia and Transphobia on May 17, 2023 and ends on August 5, 2023 one week after the CSD Pride in Stuttgart. It stands for the fight for a world that no longer tolerates executions and any other form of violence against LGBT*! 

Solidaritätskampagne mit 6Rang: Übersetzung auf Arabisch

Danke an alle Unterstützende und für alle Spenden auf betterplace.org/p120934!

عنوان الحملة:

 التضامن مع شبكة شيشرانج ، صوت مثليي إيران 

مشكلة:

أوقفوا الإعدام وأي عنف ضد مجتمع الميم!

المرأة والحياة والحرية ، بما في ذلك الحرية لمجتمع قوس قزح „LGBT“.

هذه هي المطالب التي تطرحها شبكة Sheshrang لشعب إيران والمتحولين جنسياً وتسعى جاهدة لتحقيق هذه الحقوق ، وهذه الأنشطة تستحق دعمنا.

 وصف الحملة:

 أوقفوا الإعدام وأي عنف ضد مجتمع الميم!

 المرأة والحياة والحرية ، بما في ذلك حرية مجتمع LGBT في إيران.(https://6rang.org/english

 منظمة دعم LGBT.

 تدعم هذه الشبكة الأشخاص المثليين المعرضين لخطر التنفيذ ، على سبيل المثال الحملة العالمية

„إجراء إلغاء فوري لحكم الإعدام“

ضد ناشطة مجتمع المثليين ، زهرة صديقي

 الإبراهيمي والمثليين إلهام شبدار

 (https://action.allout.org/de/m/66561cda/).

 إلى جانب آخرين ، تمكن شيشرانج من تضمين بعض مطالب مجتمع المثليين في النضال من أجل إيران حرة وديمقراطية في وثيقة „الحد الأدنى من مطالب النقابات العمالية ومنظمات المجتمع المدني الأخرى“ بتاريخ 14 فبراير 2023.

(https://der-love-because.org/exceptively-good-news-from-dem-iran/).

  تريد هذه الشبكة بشكل خاص تسليط الضوء على الوضع الصعب للمثليين جنسياً والأشخاص المثليين في المجتمع الإيراني ، حيث تعد الحياة الجنسية من المحرمات عمومًا وأي حق في تقرير المصير للنساء يُسلب منهن ، بما في ذلك إجبارهن على ارتداء الحجاب.

  نستطيع المساعدة!

نقوم بجمع الأموال لدعم العمل الإنساني والاستشارات الخاصة عبر الإنترنت التي تقدمها 6Rang للأشخاص في مجتمع LGBT.

 حملتنا الداعمة من الشبكة

„بسبب الحب“     Der Liebe wegen

 عنوان الموقع (www.der-liebe wegen.org)

والتنظيم

„البشر فقط“  Just human 

عنوان الموقع؛ (www.just-human.de)

 سيبدأ اليوم العالمي لمناهضة رهاب المثلية الجنسية ورهاب المتحولين جنسياً في 17 مايو 2023 ، وبعد أيام قليلة موكب الشرف CSD Pride ينتهي في 31.07.2023 في شتوتغارت.

 هذه حملة للنضال من أجل عالم خالٍ من الإعدام وأي عنف ضد المثليين.

Solidaritätskampagne mit 6Rang: Übersetzung auf Türkisch

Danke an alle Unterstützende und für alle Spenden auf betterplace.org/p120934!

Kampanya başlığı:

İran’ın queer halkının sesi Sheshrang örgütüyle dayanışma

Konus:

İnfazları ve LGBT kişilere yönelik tüm şiddeti durdurun.

Kadın, yaşam, özgürlük ve LGBT bireyler için özgürlük.

6Rang Network’ün İran halkı ve trans bireyler için öne sürdüğü ve bu hakları yerine getirmek için çabaladığı talepler bunlardır ve bu faaliyetler desteğimizi hak etmektedir.

Kampanya açıklaması:

LGBT’lere yönelik infazlara ve her türlü şiddete son!

Kadın, yaşam, özgürlük ve LGBT bireyler için özgürlük.

 (https://6rang.org/english)

 LGBT destek kuruluşu.

Bu ağ, infaz riski altında olan queer insanları destekliyor, örneğin küresel kampanya

 „İdam cezasının derhal iptali için eylem“

 LGBT topluluğunun bir aktivisti olan Zohre Sedighi Ebrahimi,ye karşı ve  Elham Chobdar, İran’ın LGBT ailesinin bir üyesi

   (https://action.allout.org/de/m/66561cda/).

6Rang, diğerleriyle birlikte, 14 Şubat 2023 tarihli „İşçi Sendikaları ve Diğer Sivil Toplum Kuruluşlarının Asgari Talepleri“ belgesinde özgür ve demokratik bir İran mücadelesinde LGBT topluluğunun bazı taleplerine yer verebildi.

  (https://der-love-because.org/exceptionally-good-news-from-dem-iran/).

Ağ özellikle, cinselliğin genellikle tabu olduğu ve kadınların kendi kaderini tayin hakkının hükümet ve toplum tarafından sistematik olarak reddedildiği İran toplumundaki gey ve lezbiyenlerin kötü durumuna ışık tutmayı amaçlıyor.

Yardımcı olabiliriz

6Rang’ın LGBT* kişilere yönelik halkla ilişkiler ve kişisel çevrimiçi danışmanlığını desteklemek için fon topluyoruz. 

 Ağdan destek kampanyamız

„Aşk yüzünden“  Der Liebe wegen

 site adresi;  (www.der-liebe wegen.org)

ve

 organizasyon  „Just human“  sadece insan

 site adresi;  (www.just-human.de)

Uluslararası Homofobi ve Transfobi Karşıtı Gün, 17 Mayıs 2023’te ve birkaç gün sonra başlayacak  CSD’nin Onuru onur geçidi 31.07.2023’te Stuttgart’ta sona eriyor.

 Bu, infazların ve LGBT kişilere yönelik şiddetin olmadığı bir dünya için mücadele etme kampanyasıdır.

Solidaritätskampagne mit 6Rang: Übersetzung auf Kurdisch

گەلێک سپاس بۆ کۆمەکەکانتان

betterplace.org/p120934

کەمپەین؛

هاوپشتی و هاوکاری رێکخڕاوی شەشرەنگ دەنگی کۆمەڵگەی پەلکەزێرینەی ئیران”LGBT ”کۆمەڵگەی

بابەت؛

لەسێدارەدان و هەر جۆر توندوتیژییەک بەرامبەر بە کەسانی ئێڵ جی بی تی ڕابگرن.

ژن، ژیان، ئازادی، هەروەها ئازادی بۆ کۆمەڵگەی پەلکەزێرینەی ئیران

 ئەمانە ئەو داواکاریانەن کە رێکخراوی شەشرەنگ بۆ خەڵکی ئێران و کەسانی ڕەگەزگۆڕاو و هاوڕەگەزخۆاز دەیخاتە ڕوو و هەوڵی بەدیهێنانی ئەو مافانە دەدات

ئەم چالاکییانە شایەنی پشتیوانی ئێمەن

شیکردنەۆەی کەمپەین؛

لەسێدارەدان و هەر جۆرە توندوتیژییەک بەرامبەر بە کەسانی ئێڵ جی بی تی ڕابگرن

  ژن، ژیان، ئازادی، لەوانەش ئازادی بۆ کۆمەڵگەی پەڵکەزێرینەی ئێران

ڕێکخراوی پشتیوانی کۆمەڵگەی  پەلکەزێرینە.

https://6rang.org

 ئەم ڕێکخراوە پشتگیری لە کەسایەتیەکانی کۆمەڵگەی  پەلکەزێرینە دەکات کە مەترسی لەسێدارەدانیان لەسەرە، بۆ نموونە هەڵمەتی جیهانی

 „کارکردن بۆ هەڵوەشاندنەوەی دەستبەجێ سزای لەسێدارەدان“

دژی چالاکوانێکی کۆمەڵگەی ئێڵ جی بی تی، زۆهرە سێدیقی ئیبراهیمی و هاوڕەگەزخۆاز ئێلهام چۆبدار

هەژماری بابەتەکە لە اینترنێت

  (http://action.allout.org/de/m66561cda/).

 شەشرەنگ لەگەڵ کەسانی تردا توانی هەندێک داواکاری کۆمەڵگای ئێڵ جی بی تی لە خەبات بۆ ئێرانێکی ئازاد و دێموکرات لە بەڵگەنامەی „کەمترین داواکاری سەندیکاکانی کرێکاران و ڕێکخراوەکانی تری کۆمەڵگەی مەدەنی“ لە بەرواری ١٤ی فۆریە ٢٠٢٣دا داخڵ بکات.

(https://der-love-because.org/exceptionally-good-news-from-dem-iran/)

  ئەم ڕیێکخراوە بە تایبەتی دەیەوێت ڕۆشنایی بخاتە سەر بارودۆخی سەختی هاوڕەگەزخوازان و کەسانی کۆمەڵگەی پەلکەزێرینە لە کۆمەڵگای ئێراندا کە سێکس به گشتی تابۆیە و هەروەها هەر مافێکی چارەنووسی ژنان لێیان دەسەندرێتەوە،لەوانەش وەکوو حیجابی داسەپێنڕاو

 چۆن دەتوانین یارمەتیدەر بین

ئێمە پارە کۆدەکەینەوە بۆ پشتگیریکردنی کارە مرۆییەکان و ڕاوێژکارییە تایبەتەکانی ئۆنلاین کە لەلایەن رێکخراوی شەشرەنگەوە پێشکەش بە کەسانی کۆمەڵگەی پەلکەزێرینە دەکرێت.

 هەڵمەتی پشتیوانی لە لاێەن رێکخراوی

Der Liebe wegen   „بەهۆی خۆشەویستییەوە”

 ناونیشانی ماڵپەڕەکە؛ (www.der-liebe wegen.org)

 و ڕێکخراوی  Just human „تەنها مرۆڤ“

ناونیشانی ماڵپەڕەکە؛          (www.just-human.de)

 له ڕۆژی جیهانی دژ بە هۆمۆفۆبیا و ترانسفۆبیا لە ١٧ی مەی ٢٠٢٣ دەس پێ دەکات و چەند ڕۆژێک دوای« CSD Pride »نمائیشی شەرەف لە 31.07.2023 لە شاری شتوتگارت کۆتایی دێت.

 ئەمە کەمپەینێکە بۆ خەباتکردن بۆ جیهانێک بەبێ لەسێدارەدان و هیچ توندوتیژییەک بەرامبەر بە کەسانی کۆمەڵگەی پەلکەزێرینە”LGBT”یە.

Solidaritätskampagne mit 6Rang: Übersetzung auf Persisch

سپاس از حمایت مالی شما  

betterplace.org/p120934

عنوان کمپین:

 همبستگی با شبکه شش­رنگ، صدای جامعه کوییر ایران

 موضوع:

 اعدام و هرگونه خشونت علیه افراد ال­جی­بی­تی+ را متوقف کنید!

زن، زندگی، آزادی، همراه با آزادی برای جامعه رنگین کمانی

اینها خواسته­هایی است که شبکه شش­رنگ (شبکه لزبین­ها و ترنسجندرهای ایرانی) برای مردم ایران و جامعه کوییر مطرح و برای برآورده شدن این حقوق تلاش می کند که مجموعه این فعالیت ها شایسته حمایت ماست.

 شرح کمپین:

 اعدام و هرگونه خشونت علیه افراد ال­جی­بی­تی+ را متوقف کنید!

 (https://6rang.org)

شش­رنگ در حمایت از حقوق جامعه ال­جی­بی­تی+ و علیه تبعیض اجتماعی و برای رفع جرم­انگاری رابطه همجنسخواهانه و مقابله با خشونت و نفرت­پراکنی دولتی و برای حمایت از کسانی که در معرض خطر اعدام هستند تلاش می‌کند، برای مثال کمپین جهانی „اقدام برای لغو فوری حکم اعدام“  بر علیه زهرا صدیقی همدانی (ساره) و الهام چوبدار، دو عضو جامعه ال­جی­بی­تی که توانست مانع از اجرای این حکم شود.

 (https://action.allout.org/de/m/66561cda/).

شش­رنگ به همراه دیگر فعالین این حوزه توانست با ایجاد گفتمان وسیع در دفاع از حقوق این جامعه، برخی مطالبات جامعه ال­جی­بی­تی+ در مبارزه برای یک ایران آزاد و دموکراتیک را در سند «منشور مطالبات حداقلی اتحادیه های کارگری و سایر سازمان های جامعه مدنی» مورخ 14 فوریه 2023  بگنجاند.

 (https://der- love-because.org/exceptionally-good-news-from-dem-iran/)

 شبکه شش­رنگ به ویژه می‌خواهد به وضعیت دشوار همجنس‌گرایان و افراد ترنس در جامعه‌ی ایران که در آن هر گونه گرایش جنسی غیردگرجنس­گرایی  تابو است و هویت جنسیتی متفاوت مورد تبعیض قرار می­گیرد و هرگونه حق تعیین سرنوشت زنان، از جمله از طریق اجبار به حجاب، از آنان گرفته میشود، نور بتاباند.

 ما می توانیم کمک کنیم!

 ما برای حمایت از کار های انسان دوستانه و مشاوره های روانشناسی آنلاین که توسط شش­رنگ برای افراد جامعه رنگین کمانی فراهم شده است، در حال جمع آوری کمک مالی هستیم.

کمپین حمایتی ما از طرف شبکه «به خاطرعشق» Der Liebe wegen

آدرس سایت؛ (www.der-liebe wegen.org)

و سازمان „فقط انسان“ Just human

آدرس سایت؛ (www.just-human.de)

در روز جهانی مبارزه با همجنس گرا – و ترنس ستیزی، در 17 ماه می 2023 آغاز می شود و یک هفته پس از

رژه افتخار، در روز 05.08.2023 در اشتوتگارت پایان می­یابد.

هدف این کارزار مبارزه برای جهانی است که در آن از اعدام و خشونت علیه جامعه ال­جی­بی­تی+ اثری نباشد.

17.5.2023: Internationaler Tag gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transphobie: Schweigen zur Gewalt gegen LSBTIQA? NICHT MIT UNS!

Zum Start unserer Solidaritäts- und Spendenkampagne mit 6Rang, der „queeren Stimme des Irans“ am Internationalen Tag gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transphobie, möchten wir auf weitere Beispiele von LGBT*-Organisationen in Süd- und Westasien sowie Nordafrika aufmerksam machen sowie den Aufruf Stuttgarter LGBT*-Organisationen zum Internationalen Tag gegen Homo- und Transphobie veröffentlichen:

Beispiele von LGBT*-Organisation in Süd- und Westasien sowie Nordafrika

Wenn wir hier auf Webseiten von LGBT*-Selbstorganisationen der SWANA-Region hinweisen (SWANA ist ein antikolonialistischer Begriff für die Region Süd- und Westasien und Nordafrika, die sonst oft ,Naher Osten‘ oder ,Mittlerer Osten‘ genannt wird. Letztere Begriffe denken Europa als Zentrum, beinhalten also eine koloniale bzw. neokoloniale Vorstellung von Geografie), so wollen wir vorweg ebenso darauf aufmerksam machen, dass Polizeistellen in Ländern wie Ägypten mit gefälschte Facebook-Konten, Fake-Profile auf Dating-Apps gegen LGBT*-Personen vorgehen.
Die digitalen Plattformen hätten LGBT*-Personen zwar „ermöglicht, sich selbst auszudrücken und ihren Stimmen dadurch mehr Gehör verschafft“, so Rasha Younes, leitende Forscherin für LGBT*-Rechte bei Human Right Watch. Das ist nicht gerade unwichtig in einem Umfeld, in dem Homosexualität oft gesellschaftlich tabuisiert wird und teilweise sogar bis heute als Krankheit gilt. Doch dadurch, dass auch sogenannte „Sicherheits“-kräfte anonym auf diesen Plattformen unterwegs sind, seien diese „zugleich (…) auch zu Instrumenten staatlich geförderter Unterdrückung geworden“ (Quelle: https://www.dw.com/de/lgbtq-in-%C3%A4gypten-staatliche-verfolgung-%C3%BCber-dating-apps/a-65214584).


Helem ist die erste LGBTQIA+-Organisation in der arabischen Welt, die 2001 offiziell in Beirut, Libanon, gegründet wurde.

Rasan wurde 2004 in Sulaimaniyya, Region Kurdistan, im Irak gegründet und setzt sich für die Verteidigung von Frauen- und LGBTQI-Rechten sowie gegen weibliche Genitalverstümmelung, Kinderheirat und häusliche Gewalt ein.

Al Qaws (deutsche Übersetzung: „Der Regenbogen“) wurde offiziell 2007 gegründet und setzt sich für sexuelle und geschlechtsspezifische Vielfalt in der palästinensischen Gesellschaft, insbesondere in Haifa, Ostjerusalem, Jaffa und Ramallah ein.

Guardians of Equality Movement (GEM) ist eine am 14. September 2021 gegründete Organisation mit Sitz in Genf (Schweiz), die sich dafür einsetzt, das Leben syrischer LGBTQIA+-Menschen zu verbessern, die in Syrien und in der gesamten syrischen Diaspora weltweit Diskriminierung/Missbrauch aufgrund ihrer sexuellen Orientierung und Geschlechtsidentität erleben. 


Aufruf Stuttgarter LGBT*-Organisationen zum Internationalen Tag gegen LSBTIQA-Feindlichkeit in 2023:

Die Gewalt gegen queere Menschen nimmt rasant zu: Die Statistiken des Bundesinnenministeriums zeigen einen seit Jahren anhaltenden Anstieg bei der Anzeige queerfeindlicher Gewalt. Kaum ein CSD im letzten Jahr verlief ohne Gewalt durch Angriffe auf Teilnehmende, Regenbogenfahnen wurden verbrannt und in Münster erlag Malte C. den Folgen eines brutalen Angriffes beim CSD.

In den USA gab es in den letzten Monaten über 300 queerfeindliche Gesetzesinitiativen. In Ländern wie dem Iran wird die Todesstrafe wegen Homosexualität noch heute praktiziert und soll in Uganda eingeführt werden. Auch in einigen unserer Nachbarländern nimmt die Gewalt gegen queere Menschen weiter zu. Queere Menschen erfahren nicht nur physische Gewalt – tägliche Diskriminierung, Beleidigung, abschätzige Blicke und mangelnde soziale Teilhabe sind ebenso an der Tagesordnung, insbesondere, wenn mehrere Diskriminierungsebenen zusammenkommen. Europa, sind das die „Werte“, derer Du Dich immer so gerne rühmst?

Wir protestieren!
Wir protestieren gegen die Gewalt, die wir jeden Tag erfahren. Wir protestieren gegen Kräfte, die unsere Freiheit einschränken wollen, uns beleidigen und angreifen. Wir protestieren gegen ein System der Unterdrückung und Normierung, gegen Ungleichheit und Ausgrenzung.
Wir protestieren für die Anerkennung von LSBTIQA-Geflüchteten! Wir protestieren aber auch FÜR ein Selbstbestimmungsgesetz und die Erweiterung des Grundgesetzes Artikel 3, Absatz 3! Wir protestieren FÜR Sichtbarkeit und Sicherheit! Wir protestieren FÜR bessere Bildung und besseren Schutz!

Kommt und werdet an diesem wichtigen internationalen Protesttag mit uns laut!
Schweigen zur Gewalt gegen LSBTIQA? Nicht mit uns!

Solidarität zeigt Wirkung: die Todesurteile gegenüber den LGBT*-Aktivistinnen Elham und Sareh sind vorläufig ausgesetzt

Wir freuen uns mit 6Rang (Irianan Lesbian and Transgender Network) über den wichtigen Erfolg der internationalen Kampagne #FreeElham und #FreeSareh, die Ende letzten Jahres für ihr LGBT*-Engagement ein Todesurteil im Iran erhalten hatten:
Elham Choubdar wurde gegen Kaution aus dem Urmia-Gefängnis entlassen“ gibt 6Rang auf ihrer Webseite www.6rang.org seit dem 13. März 2023 bekannt. Und: „Zahra (Sareh) Sedighi Hamedani wird nach Zahlung ihrer Kaution in Höhe von 45.000 Dollar aus dem Urmia-Gefängnis entlassen“ heißt es dort seit dem 18. März 2023 (siehe auch die letzte Aktualisierung der Webseite der internationalen Online-Solidaritäts- und Unterschriftenkampagne „Iran: Rettet das Leben von Sareh und Elham“ vom 20.3.2023, wo es heißt: „Sareh und Elham sind gegen eine Kaution aus dem Gefängnis entlassen worden. Am 12. April soll für beide Frauen eine gerichtliche Anhörung stattfinden. Deshalb müssen wir den Druck aufrechterhalten. Unterschreibe jetzt, um die Freilassung von Elham und Sareh zu fordern.“)

6Rang: Wir verdanken diese gute Nachricht der internationalen Unterstützung“
6Rang schreibt weiter: „6Rang, die iranische LGBTQ+-Community, iranische und internationale Menschenrechtsorganisationen, Aktivisten auf der ganzen Welt und viele andere haben sich monatelang für die Freilassung von Sareh und Elham eingesetzt. Durch Sensibilisierung und Unterstützung wurden ihre Todesurteile aufgehoben und sie freigelassen. Wir verdanken diese gute Nachricht der internationalen Unterstützung (…)“. Die Todesurteile sind allerdings nur vorläufig ausgesetzt, nicht aufgehoben worden. Im April 2023 sollen die Verhandlungen weitergehen, denen nach wie vor „Verderbtheit“ und „Förderung der Homosexualität“ vorgeworfen wird.

Breite Unterstützung der Charta der Mindestforderungen und solidarisch für LGBTQIA-Anliegen
6Rang berichtet darüber hinaus von der iranischen Protest- und Widerstandsbewegung (siehe https://6rang.org/74060/): Mehrere iranische Gewerkschaften, Frauenorganisationen, Menschenrechtsgruppen und Studierende-Vereinigungen (konkrete Auflistung siehe Fußnote 1) haben sich auf das Dokument „Charta der Mindestforderungen der unabhängigen gewerkschaftlichen und zivilgesellschaftlichen Origanisationen: Dem rechtschaffenen und freiheitsliebenden Volk Irans“ vom 14. Februar 2023 verständigt und darin auch die Forderungen der LGBT*-Community aufgenommen. Dort heißt es: „Sofortige Gleichstellung von Frauen und Männern in allen politischen, ökonomischen, sozialen, kulturellen und familiären Bereichen; Bedingungs- und ersatzlose Aufhebung aller Gesetze und Formen von Diskriminierung gegen diverse Geschlechtsidentitäten; bedingungslose Anerkennung einer Regenbogengesellschaft LGBTQIA; Entkriminalisierung der Geschlechterdiversität; Anerkennung aller Rechte von Frauen auf ihren Körper und auf ihr Schicksal; Sanktionierung der patriarchalen Kontrolle und Gewalt über Frauen.“

Zur politische Relevanz der Charta der Mindestforderungen
Die politische Relevanz zeigt sich darin, dass gewerkschaftliche Organisation über ihre ökonomichen und betriebsbedingten Forderungen hinaus politische Forderungen aufstellen und dass die Verwirklichung dieser Forderungen mit dem Fortbestand der bestehenden Machtverhältnisse im Iran als nicht vereinbar eingeschätzt wird. Darüber hinaus grenzen sich die Unterzeichner:innen von den rechten monarchistischen Kräfte ab, die unter liberalen Parolen das Schah-Regime wieder herstellen wollen.

„Wir (…) halten an der Einheit und der Geschlossenheit der sozialen Bewegungen fest“
Weiter heißt es in diesem wichtigen Dokument: „Wir, die gewerkschaftlichen und zivilgesellschaftlichen Organisationen als Unterzeichner:innen dieser Charta, halten an der Einheit und der Geschlossenheit der sozialen Bewegungen fest und legen den Fokus auf die Kämpfe zur Beendigung dieser menschenfeindlichen und zerstörerischen Zustände. Wir sind der Auffassung, dass die Verwirklichung der folgenden Mindestforderungen der einzige Weg zur Errichtung einer neuen, modernen und menschlichen Gesellschaft in unserem Land ist. (…) Die in dieser Charta formulierten Forderungen präsentieren einen allgemeinen Rahmen als Ausgangspunkt. Selbstverständlich werden wir diese Forderungen im weiteren Verlauf der Kämpfe und der solidarischen Zusammenarbeit noch konkreter und präziser fassen.“ (das gesamte Dokument ist auf deutsch hier zu lesen: https://express-afp.info/charta_iran#_ftn1).

(1) Dieses Dokument vom 14. Februar 2023 wurde unter anderm unterzeichnet vom:

  • Koordinationsrat gewerkschaftlicher Organisationen der Lehrer:innen
  • Freie Gewerkschaft der Arbeiter:innen Irans
  • Union studentischer Organisationen (Vereinigte Studierende)
  • Verein der Verteidiger:innen von Menschenrechten
  • Syndikat der Arbeiter:innen der Zuckerrohrfabrik von Haft-Tapeh
  • Rat für die Organisierung der Proteste von Werkarbeiter:innen in der Erdölindustrie
  • Haus der Lehrer:innen
  • Erwachte Frauen
  • Stimme der Frauen Irans
  • Unabhängige Stimme der Arbeiter:innen der nationalen Stahlindustrie von (Stadt) Ahwaz
  • Verein der Verteidiger:innen der Arbeiter:innenrechte
  • Gewerkschaftsverein der Metall- und Elektrizitätsarbeiter:innen von (Stadt) Kermanschah
  • Koordinationskomitee zur Unterstützung für den Aufbau der Arbeiter:innenorganisationen
  • Vereinigung der Rentner:innen
  • Rat der Rentner:innen Irans
  • Organisation progressiver Studierender
  • Rat freidenkender Schüler:innen Irans
  • Syndikat der Maler:innen der Provinz Alborz
  • Komitee zum Aufbau der Arbeiter:innenorganisationen
  • Rat der Rentner:innen in Organisation sozialer Sicherung

27.1.2023: Bewegende Gedenkstunde an die queeren NS-Opfer

Was für ein Tag heute – eine sehr bewegende Gedenkstunde im Deutschen Bundestag.

78 Jahre nach der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz durch die Rote Armee hatte heute der Deutsche Bundestag erstmals die queeren NS-Opfer in den Mittelpunkt seine Gedenkens gestellt. Die Gedenkstunde kann über folgenden Link angeschaut werden: Videos der Gedenkstunde auf bundestag.de.

„Es ist nicht in Worte zu fassen, was das für mich bedeutet. An so einem Tag stellvertretend für eine verfolgte Minderheit einem homosexuellen Opfer eine Stimme zu geben, ist wahnsinnig berührend. Als ich meinem Vater davon erzählte, hat er am Telefon geweint“, so Jannik Schümann, 30, der bei der Gedenkstunde Karl Gorath seine Stimme verlieh. Gorath war wegen seines Schwulseins ins Konzentrationslager Auschwitz gesperrt worden (siehe Foto oben). Er entkam dem KZ schwer krank. Zwei Jahre nach der Befreiung vom Faschismus wurde er von demselben Nazi-Richter erneut wegen seiner Homosexualität verurteilt.

Die digitale Gedenkkarte unseres Onlineprojekts „Der-Liebe-wegen“ zeigt, dass es keine von der Verfolgung unberührte Region des heutigen Baden-Württemberg gab:

In ihr sind folgende 75 Männer mit Bezug zu Baden und Württemberg aufgeführt, die das KZ-System nicht überlebt haben (siehe Biografien / Skizzen der einzelnen NS-Opfer über Anklicken NS-Opfer oder auf die einzelnen Namen):

Willi Karl App: * 27.9.1919 Stuttgart, † 14.3.1943 KZ Sachsenhausen

Karl Aretz: * 25.5.1891 Karlsruhe, † 18.10.42 KZ Flossenbürg

Karl Autenrieth: * 22.3.1900 Vaihingen an der Enz, † 4.7.1943 KZ Natzweiler

Kurt Baumgart: * 30.6.1913 Mannheim, † 24.9.1942 KZ Ravensbrück

Wilhelm Bay: * 11.2.1909 Backnang, † 18.9.1942 KZ Stutthof

Karl Belthle: * 22.7.1922 Ulm, † 13.2.1945 KZ Sachsenhausen

Adolf Billmann: * 6.2.1879 Karlsruhe, † 28.1.1940 KZ Mauthausen

Heinrich Böckle: * 8.3.1894 Rinklingen, † 19.12.1944 SS-Arbeitslager Dautmergen (Außenlager des KZ Natzweiler)

Johannes Böhme: * 11.4.1881 Mosel, † 10.4.1944 KZ Natzweiler

Richard Broosch: * 10.11.1912 Heidelberg, † 22.1.1943 KZ Mauthausen

Peter Michael Brühl: * 23.6.1893 Weißenthurm, † 2.1.1944 KZ Neuengamme

Otto Didier: * 10.9.1916 Schnierlach (Elsass), † 16.11.1944 KZ Neuengamme

Georg Dirauf: * 3.3.1887 Stuttgart / Birkach, † 30.3.1945 KZ Flossenbürg

Gottlob Doderer: * 16.4.1890 Stuttgart, † 22.8.1942 KZ Dachau

Friedrich Enchelmayer: * 13.8.1908 Stuttgart, † 9.11.1940 KZ Neuengamme

Adolf Ferrari: * 12.11.1914 Cham (Schweiz), † 18.2.1944 KZ Mittelbau-Dora

Adolf Fischer: * 21.2.1916 Mannheim, † 20.11.1942 Tötungsanstalt Schloss Hartheim, offiziell: KZ Dachau

Alfred Israel Fishel: * 10.5.1910 Karlsruhe, † 29.4.1940 KZ Sachsenhausen

Georg Flösser: * 21.1.1901 Weinheim, † 19.3.1944 KZ Buchenwald

Richard Friedhofer: * 7.2.1908 Stuttgart / Zuffenhausen, † 3.10.1944 KZ Groß-Rosen

Gerhard Fries: * 16.7.1918 Karlsruhe, † 19.10.1942 KZ Ravensbrück

Friedrich Fügel: * 2.1.1886 Plattenhard, † 12.3.1944 KZ Natzweiler

Maximilian Glass: * 11.2.1902 Stuttgart, † 26.5.1942 KZ Buchenwald

Karl Griesinger: * 18.4.1905 Lauffen am Neckar, † 29.10.1941 im KZ Sachsenhausen

Karl-Hermann Günner: * 10.6.1881 Alpirsbach, † 9.2.1945 KZ Dachau

Friedrich Habermaier: * 2.3.1887 Heidelberg, † 20.3.1945 im KZ Mauthausen

Gustav Hartmann: * 16.1.1892 Dielheim, † 4.10.1941 im KZ Sachsenhausen

Friedrich Haug: * 15.9.1914 Ulm, † 14.8.1943 im KZ Sachsenhausen

Fritz Hauser: * 4.4.1892 Freiburg, † 14.4.1944 im KZ Lublin-Majdanek

Jakob Hess: * 20.2.1895 Heidelberg, † 7.8.1943 im KZ Natzweiler

Gustav Holl: * 10.11.1892 Mannheim / Ladenburg, † 10.6.1940 im KZ Sachsenhausen

Wilhelm Huther: * 18.1.1908 Neuhausen auf den Fildern, † 25.3.1944 im KZ Majdanek

Fritz Junkermann: * 19.10.1883 Stuttgart, † Oktober 1942 Tötungsanstalt Bernburg – offiziell gestorben beim Transport vom KZ Sachsenhausen in das KZ Dachau

Albert Karl: * 14.1.1917 Augsburg, † 6.7.1943 im KZ Sachsenhausen

Lothar Keiner: * 18.8.1908 Mannheim, † 27.11.1942 im KZ Neuengamme

Franz Klauser: * 11.3.1907 Seebach, † 6.11.1944 im KZ Neuengamme

Georg Klimas: * 24.6.1903 Königshütte, † 13.1.1945 KZ Sachsenhausen

Herbert Klingmann: * 2.3.1904 Mannheim, † 11.8.1940 KZ Dachau

Alexander von Kloch-Komitz: † 18.10.1943 KZ Buchenwald

Otto Knauer: * 3.6.1897 Karlsruhe, † 7.7.1943 KZ Natzweiler

Johannes Kolb: * 6.2.1911 Aalen / Neuler, † 17.2.1944 KZ Natzweiler

Karl Lehmann: * 21.2.1896 Gnotau, † 24.11.1942 KZ Dachau

Heinz Leible: * 10.7.1913 Lörrach, † 6.9.1943 KZ Mauthausen

Karl Lohmele: * 5.4.1905 Strassburg (Österreich), † 26.7.1942 im KZ Stutthof

Erich Mäder: * 19.11.1904 Freiburg, † 17.5.1941 im KZ Ravensbrück

Julius Maier: * 8.10.1909 Mauchen / Müllheim, † 2.1.1945 KZ Dachau

Jakob Maser: * 16.11.1893 Rottweil / Fluorn, † 4.12.1942 Tötungsanstalt Schloss Hartheim – offiziell im KZ Dachau

Eduard Müller:* 9.5.1886 Schiltigheim (Elsass), † 28.2.1944 KZ Flossenbürg

Albert Nicklas: * 26.5.1901 Bad Mergentheim / Bronn, † 30.9.1941 KZ Flossenbürg

Rudolf Nicolai: * 14.9.1896 Koblenz, † 2.1.1942 KZ Neuengamme

Rudolf Pfaff: * 10.3.1907 Neckargmünd, † 25.4.1942 KZ Flossenbürg

Oskar Ragg: * 2.4.1908 Schwenningen, † 18.5.1943 KZ Stutthof

Johann Riesterer: * 21.2.1889 Zürich / Uster (Schweiz), † 17.1.1945 KZ Mauthausen

Hugo Roth: * 15.3.1895 Lodz, † 9.10.1942 KZ Flossenbürg

Philipp Josef Rothacker: * 1.10.1905 Schwetzingen, † 17.7.1942 KZ Sachsenhausen

Wilhelm Schaich: * 20.02.1896 Kohlberg, † 31.07.1942 im KZ Buchenwald

Josef Schnetz: * 28.3.1901 Ravensburg / Bavendorf, † 11.4.1942 im KZ Buchenwald

Hellmut Schmid: * 07.07.1905 Worms, † 21.08.1941 KZ Flossenbürg

Otto Schorer: * 19.10.1906 Tettnang, Todesdatum unbekannt KZ Ravensbrück

Arthur Schrag: * 13.2.1907 Eislingen/Fils, † 8.5.1942 KZ Flossenbürg

Wilhelm Schweizer: * 23.10.1883 Oberreggenau, † 4.11.1944 KZ Neuengamme

Anton Seeger: * 29.3.1900 Sigmaringen / Hausen am Andelsbach, † 7.1.1944 KZ Buchenwald

Engelbert Sollinger: * 19.7.1900 Rosenheim, † 27.2.1942 KZ Sachsenhausen

Emil Speck: * 4.6.1892 Karlsruhe, † 29.1.1945 KZ Dachau

Otto Steegmüller: * 18.3.1896 Böblingen / Magstadt, † 6.3.1943 KZ Natzweiler

Wilhelm Ernst Steiger: 12.5.1906 Rastatt, † 29.10.1942 KZ Groß-Rosen

Hilarius Stengele: * 21.10.1902 Tuttlingen / Kolbingen, † 4.6.1944 KZ Natzweiler

Wilhelm Thiele: * 27.1.1902 Mannheim, † 6.2.1943 KZ Natzweiler

Alois Thieme: * 30.1.1911 Mannheim, † 15.11.1941 KZ Buchenwald

Karl Walter: * 16.11.1896 Mühlacker, † 16.5.1943 KZ Natzweiler

Friedrich von Wangenheim-Brunner: * 8.1.1885 Wolfenbüttel, † 17.8.1942 KZ Dachau

Adolf Wilhelmi: * 15.4.1874 Freiburg, † 26.8.1942 KZ Dachau

Hans Winterhalter: * 16.7.1907 Hinterzarten, † 2.12.1942 KZ Sachsenhausen




2022: Mann-Männliche Prostitution im „Dritten Reich“

Mirjam Schnorr: Mann-männliche Prostitution im „Dritten Reich“: Von den Schwierigkeiten ihrer Erforschung im regionalen und lokalen Kontext, Heidelberg 2022.
Zur Verfasserin: Sie hat ihre Dissertation an der Universität Heidelberg über Alltags- und Verfolgungserfahrungen von Prostituierten und Zuhältern im NS-Staat verfasst. Hierbei legte sie einen lokalen Schwerpunkt auf den deutschen Südwesten. Sie ist aktuell wissenschaftliche Mitarbeiterin am Fritz Bauer Institut in Frankfurt am Main.

Generallandesarchiv Karlsruhe: Auszug aus einer Vernehmung des Rudolf P. durch die Kriminalpolizei, Mannheim, 19.10.1942, S. 17. Auf die Veröffentlichungs- und Vervielfältigungsrechte des Landesarchivs Baden-Württemberg wird hingewiesen.

2022 Verschiedenes

18. September 2022: 16. Stuttgarter LebenSlauf sensiblisiert für LGBT-Geflüchtete
Der 16. Stuttgarter LebenSlauf vom Sportverein Abseitz Stuttgart am Sonntag, den 18. September 2022 (Treffen Eingang Park Berg/Johann-Friedrich-von-Cotta-Schule, Sickstraße 165, 70190 Stuttgart – siehe (www.stuttgarter-lebenslauf.de)) zugunsten der LGBT-Geflüchtetenarbeit von just human und Regenbogenrefugium der Weissenburg sensibilisiert für die Situation von LGBT-Geflüchteten.
In vielen Ländern dieser Erde erfahren LSBTTIQ-Menschen noch immer Gewalt, Unterdrückung und Verfolgung. Zum Beispiel im Iran: Tausende homosexuelle Männer sind in den vergangenen Jahrzehnten dort vom Staat hingerichtet worden. Jetzt verhängte ein Gericht erstmals die Todesstrafe gegen zwei lesbische Frauen – siehe https://www.rnd.de/…/todesstrafe-im-iran-erstmals-zwei… – Unterschriftensammlung: „Save Sareh and Eliham’s live“ hier: https://action.allout.org/en/m/66561cda/

2. September 2022: Malte C. stirbt nach queerfeindlichen Angriff beim CSD in Münster
Keine Verharmlosung mehr von homo- und transphober Gewalt in Deutschland – Stoppt Hasskriminalität, Rechtspopulismus und Gewalt!

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

26. Juni 2022: Istanbul Pride trotz brutalem Polizeiterror
Es kam zu zahlreichen Festnahmen von Pride-Aktivist:innen, die sich auch in 2022 nicht einschüchtern haben lassen.

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

25. April 2022 Ehrung im Hotel Silber
Am 25. April 2022 wurde Ralf Bogen unter anderem wegen seiner Arbeit für das Internetprojekt „Der Liebe wegen“ mit dem Bundesverdienstkreuz geehrt. „Besonders hervorzuheben ist die Realisierung des Projekts ‚Der Liebe wegen, … von Menschen im deutschen Südwesten, die wegen ihrer Liebe und Sexualität ausgegrenzt und verfolgt wurden‘“ heißt es in der Pressemitteilung des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg. Auch im Beitrag „Ehrung für Ralf Bogen“ der Stuttgarter Nachrichten vom 26. April 2022 wird das Internetprojekt „Der Liebe wegen“ hervorgehoben: „Schicksale von Opfern der Nazis haben er und seine Mitstreiter mit ihrem Projekt „der Liebe wegen“ recherchiert und dokumentiert. Von den 251 Männern mit Bezug zu Baden und Württemberg haben 75 ihre KZ-Haft nicht überlebt.“

11. Februar 2022: Gedenken für Farid und Mehrdad – wegen Homosexualität vom iranischen Staat am 30.1.22 gehängt.
Seid dabei beim Totengedenken für Mehrhard Karimpou und Farid Mohammadi, die am 30.01.2022 aufgrund ihrer Homosexualität vom iranischen Staat gehängt wurden.
Lasst uns die Hinrichtung von Sareh, einer 28-jährigen lesbischen Frau durch internationalen Protest verhindern – https://mannschaft.com/iran-lesbische-frau-sendet-kurz…/ – beteiligt Euch an der Eilaktion/Urgent Action von amnesty: https://www.queeramnesty.de/…/iran-lgbti-aktivistin…
SCHWEIGEN = TOD – stoppt die Todestrafe im Iran!

24. Januar 2022: taz Queer Talk „Kein Platz für Queers in der Gedenkstunde des Bundestags am 27. Januar an die Opfer des Nationalsozialismus?“
mit Henny Engels (Bundesvorstand vom LSVD) und Dr. Lutz van Dijk (Historiker und Autor):
https://taz.de/taz-Queer-Talk-ueber…/!5821539/
https://www.tagesspiegel.de/…/neues…/27920808.html

29.03.2021: NS-Kriterien der Verfolgung beim Gedenken überwinden

In der Berliner Zeitung online ist am 29. März 2021 und in der Printausgabe am 7. April 2021 ein Beitrag von Hanno Hauenstein „Von Schwulen und Nazis zwischen Opfermythos und historischer Präzision“ erschienen, der ein Streitgespräch zwischen Dr. Lutz van Dijk und Dr. Alexander Zinn wiedergibt. Alexander Zinn sieht als Hauptproblem, dass „die Aufarbeitung der Verfolgung Homosexueller zur NS-Zeit für die queere Community ‚identitätsbildend'“ sei – „teils jedoch gegen die historische Faktenlage“. Eine positive Verklärung der Rosa-Winkel-Häftlinge will er festgestellt haben, die Kindesmißbrauch und Jugendverführung nicht angemessen berücksichtigt. Lesbische Frauen seien nicht wegen ihrer Homosexualität verfolgt worden. Demgegenüber warnt Lutz van Dijk in der Bewertung der Faktenlage allein mit NS-Kriterien zu operieren. Er ist ein Befürworter des Mahmals für lesbische Frauen in der Gedenkstätte Ravensbrück, die dort gelitten haben – „nicht, weil sie als lesbische Frauen verurteilt wurden, sondern weil ihr Leid unsichtbar gemacht wurde.“

Zu dieser Kontroverse bringen wir im Folgenden ungekürzt einen Leserbrief, der am 12. April 2021 in der Berliner Zeitung leicht gekürzt veröffentlicht wurde:

29. März 2021: Was für eine historische Forschung und Gedenkkultur wollen und brauchen wir?

Die historische Forschung hat jahrzehntelang sexuelle und geschlechtliche Minderheiten nicht als Opfer des NS- und Nachkriegsunrechts angemessen anerkannt und konkret erforscht. Sie hat sich stattdessen von patriarchalischen Vorurteilen gegenüber Homo-, Trans- und Intersexualität leiten lassen, die der NS-Staat zwar nicht erfunden, aber wesentlich verstärkt hat und die bis heute subtil weiterwirken. Leider trägt Zinn im Streitgespräch teilweise zur Bestärkung dieser Vorurteile bei:

Bezogen auf seine Leipziger Studie sagt Zinn, „dass ungefähr drei Viertel derjenigen, die im KZ mit einem rosa Winkel als Homosexuelle gekennzeichnet wurden, wegen Jugendverführung oder Kindesmissbrauch vorbestraft waren.“ Daraus können wir lernen, dass Rosa-Winkel-Häftlinge nicht per se gedenkwürdig sind und dass wir sehr genau hinschauen müssen. Vor dem Hintergrund, dass der NS-Staat homosexuelle Männer per se als „Kinderschänder“ stigmatisierte und bekämpfte, sehe ich das Hauptproblem bei Zinn darin, dass er mit dieser Aussage jegliche Differenzierung zwischen heute wie damals strafbaren Kindesmissbrauch einerseits und heute nicht strafbarer „Jugendverführung“ (im Grundsatz ist das Schutzalter heute 14 Jahre – unabhängig von der sexuellen Orientierung – bei wenigen Ausnahmen in Sonderfällen) andererseits vermissen lässt. Damit ersetzt Zinn eine von ihm kritisierte positive Verklärung in der Erinnerung an die homosexuellen NS-Opfer durch eine negative Verklärung, womit er seinem hohen Anspruch auf historische Präzision selbst nicht gerecht wird. Hingegen nennen wir in unserer, im Internet unter www.der-liebe-wegen.org veröffentlichten Studie zur heutigen Region Baden-Württemberg folgende Kriterien für die Anerkennung als homosexuelle NS-Opfer: „Insofern uns Informationen vorliegen oder noch zugänglich werden, wonach Personen auch Vergehen gemäß 174 Ziffer 1 (sexuelle Handlungen mit Minderjährigen unter Missbrauch von Abhängigkeitsverhältnissen), gemäß 175 a Ziffer 1 (Gewalt und Nötigung) und gemäß § 176 (sexuelle Handlungen mit Kindern) begangen haben, haben wir diese nicht in unsere Gedenkkarte aufgenommen bzw. werden wir diese herausnehmen.“ Letzteres war bei einer von 251 Personen der Fall.

Mit dem Hinweis, dass KZ-Einweisungen nicht primär oder gar nicht aufgrund weiblicher Homosexualität erfolgten, wird seit Jahrzehnten das durch die NS-Diktatur verursachte spezifische Leid lesbischer Frauen übersehen oder gar wie mit dem von Zinn selbst als polemisch überspitzt bezeichneten Vergleich der Situation von Raucherinnen mit der von lesbischen Frauen im Frauenkonzentrationslager Ravensbrück bagatellisiert. Auch hier stimme ich van Dijk zu, der die historische Forschung und die Gedenkkultur dazu anregen möchte, das NS-spezifische Unrecht gegenüber lesbischen Frauen stärker als bislang in den Blick zu nehmen. Das ist in dem von van Dijk mit herausgegebenen Sammelband „Erinnern in Auschwitz – auch an sexuelle Minderheiten“ mit wertvollen neuen Forschungsergebnissen beispielhaft gelungen.

Mit der Erstarkung rechtspopulistischer Kräfte in Deutschland geht die Zunahme von Hass und Hetze in verschiedenen Internetforen einher. Homo- und Transsexualität ist nach wie vor ein wichtiger Fluchtgrund angesichts von Gewalt und Verfolgung in vielen Ländern. Daher ist Zinn entschieden zu widersprechen, wenn er die Aufgabe, auf eine bessere Gesellschaft hinzuwirken, nur bei der Gedenkarbeit und nicht auch bei der historischen Forschung sieht. Das von van Dijk vertretene Anliegen eines angemessenen Erinnerns an das Leid sexueller und geschlechtlicher Minderheiten während der NS-Diktatur im Deutschen Bundestag am Auschwitzgedenktag ist wichtiger denn je.

Ralf Bogen, Stuttgart